Abgekühlt ist offenbar das Interesse von Premiere am Free-TV-Sender Sat.1. Laut einem Bericht von "Dow Jones Newswires" sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Börnicke, Premiere müsse sich im Laufe der kommenden zwölf Monate vorerst um seine eigenen Angelegenheiten kümmern. Dass Sat.1 nicht zum Verkauf stehe sei daher nicht bedauerlich. Vor einigen Wochen sorgte Börnicke für Aufsehen, als er ankündigte, mit Premiere Sat.1 übernehmen zu wollen. Der Sender steht ohnehin nicht zum Verkauf. Bereits als Börnicke die Absicht, Sat.1 zu übernehmen ankündigte, gingen Beobachter davon aus, es handele sich um keine allzu drängende Absicht, da es keine Gespräche zwischen den Unternehmen gegeben hatte und als eher unwahrscheinlich galt, dass ProSiebenSat.1 den Sender aus der Gruppe herauslösen wird.
Für den Fall allerdings, dass Rupert Murdoch mit seinem Unternehmen NewsCorp. beabsichtigt, weitere Anteile an Premiere zu übernehmen, habe der Bezahlanbieter zwei Investmentbanken beauftragt, die die Interessen aller Aktionäre des Unternehmens vertreten sollen, berichtet "Dow Jones Newswires" weiter.
NewsCorp. verfügt seit der vergangenen Woche über 25,01 Prozent der Premiere-Anteile, und besitzt damit eine Sperrminorität. Im Juni soll der Aufsichtsrat des Medienunternehmens von drei auf sechs Mitglieder vergrößert werden. Die neuen Mitglieder kommen aus dem Umfeld von Rupert Murdoch. Anzeichen für eine weitere Aufstockung der Premiere-Anteile Murdochs auf 30 Prozent sehe Börnicke laut "Dow Jones Newswires" derzeit nicht.