Foto: ProSiebenObwohl die erste Produktionstochter Producers at Work bislang alles andere als erfolgreich war, hat ProSiebenSat.1 mit Red Seven Entertainment eine zweite Produktionsfirma gegründet, die künftig Unterhaltungssendungen für die eigenen Sender produzieren soll. Dies berichten die Kollegen von "kress" am Samstag.

Geschäftsführer von Red Seven Entertainment ist Jobst Benthues (Foto), Unterhaltungschef und stellvertretender Geschäftsführer von
ProSieben. Standort der neuen Produktionsfirma soll nach DWDL.de-Informationen Köln sein. Hier ist man auch bereits auf Personalsuche. Mit der Gründung von Red Seven will ProSiebenSat.1 unabhängiger von der Programmzulieferung durch externe Produzenten werden. Entsprechende Absichten bestätigte Jobst Benthues schon am Rande der Verleihung des Grimme Preises in Marl. Auch ProSiebenSat.1-Sprecherin Katja Pichler bestätigte gegenüber "kress" jetzt diese Überlegungen, wollte sich zu Details jedoch nicht äußern.
 


Bislang lässt die Sendergruppe den Großteil ihrer Entertainment-Programme als Auftragsproduktionen von zahlreichen verschiedenen Firmen herstellen. Beim Import internationaler TV-Formate wie "Germany's next Topmodel", "The next Uri Geller" oder "Stars auf Eis" setzte man zuletzt verstärkt darauf, dass der Sender die jeweiligen Lizenzrechte selbst erwirbt und einen deutschen Produzenten mit der Ausführung beauftragt. Mit Red Seven Entertainment sollen künftig alle Schritte einer Produktion inhouse vollzogen werden. Bleibt zu hoffen, dass die neue Produktionstochter erfolgreicher wird als die seit 2005 aktive Tochter Producers at Work. Derem Serien "Schmetterlinge im Bauch", "R.I.S. – Die Sprache der Toten" und "Volles Haus" sind gefloppt.

Logo: RedSeven.deMit dem Namen Red Seven reanimiert die ProSiebenSat.1 Media AG einen alten Markennamen: Von 1999 bis 2005 existierte die Online-Community Red Seven (siehe altes Logo), mit der ProSieben in der ersten Boom-Phase des Internets seine Marke im Netz verlängern wollte und zusammen mit der Community des damaligen FreeTV-Senders NBC Europe und seiner Marke "Giga" zwischenzeitlich zu den erfolgreichsten Community-Angeboten zählte. Die Website wurde später an den Internet-Provider Tiscali verkauft und Ende 2005 endgültig eingestellt.