Die deutsche Serie steckt weiter in der Krise, daran konnte auch "GSG 9" nichts ändern. Nachdem die erste Staffel im vergangenen Jahr nach einer langen Durststrecke immerhin zum Finale hin überzeugen konnte, setzte Sat.1 die Actionserie über die deutsche Eliteeinheit mit einer zweiten Staffel fort.
Doch auf dem neuen Sendeplatz am Donnerstagabend konnten die neuen "GSG 9"-Folgen nie überzeugen. Der Marktanteil fiel zuletzt auf indiskutable Werte unter 7 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Angesichts dessen kommt die Entscheidung aus Berlin nicht überraschend: Sat.1 wird "GSG 9" nach der zweiten Staffel einstellen, die soll aber immerhin noch auf dem derzeitigen Sendeplatz donnerstags um 20:15 Uhr zu Ende gezeigt werden - wenn auch fußball-bedingt mit etlichen Unterbrechungen in den kommenden Wochen.
Woran es diesmal lag, ist nun wieder die große Frage. Dass man zuletzt direkt gegen "Alarm für Cobra 11" und somit gegen eine weitere deutsche Actionserie angetreten ist, machte die Sache zwar nicht einfacher, kann aber nicht als alleinige Erklärung dienen - auch zuvor waren die Quoten schon schwach. Und so heißt es in Berlin dann auch: "Die Botschaft ist deutlich" - gemeint sind die miserablen Marktanteile - auch wenn man weiter finde, dass die Serie gut und spannend produziert sei.
Nach "R.I.S." und "Deadline" ist "GSG 9" somit schon die dritte eigentproduzierte Serie, die Sat.1 innerhalb der letzten Monate eingestellt hat. Bei RTL ereilte jüngst "Die Anwälte" und "Post Mortem" das Aus. Dennoch: Resignieren will man in Berlin nicht. Für den Herbst hat Sat.1 die Devise "weiblicher, emotionaler, wärmer" ausgegeben und setzt einstweilen auf Krankenhausserien. In den Startlöchern stehen "Dr. med. Molly" und "Charité". Auch deutsche Krimiserien hat man aber nicht abgeschrieben - nur sei derzeit wohl einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Dennoch entwickle man parallel weiterhin Krimi-Stoffe - im vergangenen Jahr veranstaltete Sat.1 etwa einen Krimi-Pitch. Wann die Ergebnisse daraus allerdings zu sehen sein werden, ist nach den jüngsten Flops unklarer denn je.