Bertelsmann-Vorstandsvorsitzender Hartmut Ostrowski legte am Dienstag Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2007 vor - und sie fielen eher durchwachsen aus. Der Konzernumsatz ging im vergangenen Jahr von 19,3 auf 18,8 Milliarden Euro zurück, was Bertelsmann aber Portfolio- und Wechselkurseffekten zuschreibt. Bereinigt um diese habe man den Wert des Vorjahres erreichen können, so das Unternehmen.
Wie der Umsatz, so ging auch der operative Gewinn leicht zurück. Nach dem Rekordwert von 1,867 Milliarden Euro im Vorjahr, wurden 2007 1,811 Milliarden Euro erreicht, ein Rückgang um 3,0 Prozent. Auch hier führt Bertelsmann den Rückgang aber auf Portfolio- und Wechselkurseffekte zurück. Bereinigt darum sei der operative Gewinn sogar um 3,7 Prozent gestiegen.
Einen massiven Einbruch erlebte Bertelsmann aber unter dem Strich. Der Konzerngewinn sackte auf 405 Millionen Euro ab nach fast 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2006. Während Bertelsmann im Vorjahr vom Verkauf des Musikverlagsgeschäft profitierte, gab es 2007 allerlei negative Sondereinflüsse in einer Gesamthöhe von 854 Millionen Euro. Die Belastungen resultierten aus Vergleichen im Rechtsstreit um Napster, aus Impairments im US-Clubgeschäft, im Tiefdruck und beim britischen Sender Five sowie aus dem Bußgeld, das das Kartellamt gegen den RTL-Vermarkter IP Deutschland verhängte.
Blickt man auf die einzelnen Sparten des Unternehmens, so hat vor allen Dingen die RTL Group schlimmeres verhindert. Nicht nur beim Umsatz konnte das TV-Geschäft zulegen, vor allem der operative Gewinn stieg deutlich von 835 auf nun 978 Millionen Euro an. Alle anderen Konzernbereiche machten operativ weniger Gewinn. Besonders deutlich war der Rückgang bei der Direct Group, deren Operating Ebit durch die Probleme in den USA massiv von 110 Millionen auf nur noch 10 Millionen Euro einbrach. Auch der Umsatz war deutlich rückläufig, ebenso wie beim Verlag Random House.
Auch der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr musste einen Umsatz und Ergebnisrückgang hinnehmen. Der Umsatz sank um 30 Millionen auf 2,83 Milliarden Euro, der operative Gewinn gingum 4,7 Prozent auf 264 Millionen Euro zurück. Dabei erzielte etwa G+J Deutschland ein Rekordergebnis, ebenso wie G+J International. Probleme machte dafür das Tiefdruck-Joint-Venture Prinovis, dessen Ergebnis von Anlaufverlusten und Margenverfall durch Überkapazitäten geprägt war.
In die Zukunft blickt Bertelsmann aber optimistisch, "trotz der weltwirtschaftlich schwieriger werdenden Rahmenbedingungen", wie es heißt. Für 2008 rechnet das Unternehmen mit einem moderaten Umsatzanstieg. Das operative Ergebnis soll auf oder leicht über dem Niveau von 2007 liegen. Das Konzernergebnis werde durch den Wegfall der Sondereinflüsse zudem wieder deutlich ansteigen.