
Schon am Dienstag tagt in München allerdings die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) und entscheidet, ob RTL für die derben Sprüche von Dieter Bohlen und die hämische Inszenierung manches Kandidaten eine Strafe zahlen muss. Das bedauert der RTL-Jugendschutzbeauftragte. Czaja gegenüber der "Bild am Sonntag": "Wir würden es begrüßen, wenn eine Entscheidung hierüber vertagt wird, und die Kommission das Ergebnis der Gutachten in den Entscheidungen mit einfließen lässt."
In Köln reibt man sich derweil die Hände: Keine der möglichen Strafen wird den Sender empfindlich treffen können. "Deutschland sucht den Superstar" holt derzeit Spitzenquoten, die Werbebuchungen sind angesichts der Länge der Werbeblöcke sehr zufriedenstellend und die in Frage kommenden Geldstrafen wären für RTL ein Schnäppchen angesichts der fast unbezahlbaren Gratis-PR in diesen Wochen. Die Aufregung über Dieter Bohlens Sprüche ist dabei nichts anderes als ein Fortsetzungsroman: Die gleiche Seifenoper aus Beteuerungen des Senders und Aufregungen der Medienwächter und Medienpolitik gab es schon bei der vergangenen Staffel - und der Staffel davor. Am Ende ist alles eben nur gelungene PR.