Mit der Neubesetzung der Chefredaktion des "Spiegel" wird sich einiges ändern beim Deutschlands traditionsreicher Zeitschrift. Während der alte Chefredakteur Stefan Aust den "Spiegel" fit gemacht hat für das Fernsehen, werden Mathias Müller von Blumencron und Georg Mascolo nun die Verzahnung des gedruckten Heftes mit dem Internet vorantreiben. "In Zukunft soll es auch so sein, dass "Spiegel Online" den Print-Chefredakteuren unterstellt ist", sagte Mario Frank (Bild), Geschäftsführer der Spiegel Gruppe der Fachzeitschrift "Werben und Verkaufen". Konkreteres ist hierzu derzeit allerdings vom Verlag derzeit nicht zu erfahren.
Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" weitete Frank den Kompetenzrahmen der neuen Redaktionsspitze gar noch weiter aus: "Es wäre mein Wunsch, dass die beiden die Gesamtverantwortung für die Marke "Spiegel" übernehmen." Bei allen Produkten des Hauses - Print, Internet und Fernsehen - müsse "eine inhaltliche Qualitätsklammer erkennbar sein.
Zwar räumt Frank die größere Bedeutung dem gedruckten Heft ein, macht aber keinen Hehl aus seiner Begeisterung für das Medium Internet und "das fantastische Wachstum von "Spiegel Online"". "Ich glaube, dass man auch ohne Vertriebserlöse Qualitätsjournalismus finanzieren kann. Es reichen die Anzeigenerlöse, weil man dramatisch geringere Kosten hat", sagte Frank der "WuV".
Die neuen Chefredakteure sind - wie nicht anders zu erwarten - auf Franks Linie. Laut "Tagesspiegel" gaben sie am Mittwoch der Redaktion ihr Programm bekannt. So wolle man große Reportagen zu Gunsten exklusiver Nachrichten reduzieren. Im Heft sollen mehr Meinungsartikel Einzug halten. Die Verzahnung von Print und Online wolle man vorantreiben. Die Print-Kollegen, die dem Internet eher skeptisch gegenüberstehen, dürfte es nicht freuen. Darum gibt sich das neue Führungsduo, diplomatisch. Es gelte weder "Online First" noch "Print First". Knackig aber unbestimmt solle es laut "Tagesspiegel" künftig heißen "Spiegel first".
Auch wenn derzeit noch nicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen ist, dass Stefan Aust auf dem juristischen Wege doch noch auf den Chefredakteurs-Sessel zurückkehrt, so ist der frisch Geschasste, der sein Büro am Dienstag dieser Woche räumen musste, anscheinend zufrieden mit der Auswahl seiner Nachfolger. "Ich kenne die ja gut, das sind sehr ordentliche Leute, die sind ja nicht verantwortlich für die Umstände, unter denen sie den Job freigeräumt gekriegt haben", sagte Aust dem NDR Hörfunk. Der Streit um Austs Vertragsende, den Rauswurf und die Abfindung geht unterdessen weiter - und damit auch die öffentliche Diskussion.
"Wir haben Stefan Aust ein mehr als faires Angebot gemacht. Er hat es abgelehnt", sagte Frank der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstags-Ausgabe). Gegenüber dem NDR-Hörfunk hingegen sagte Aust am Mittwoch dieser Woche: "Die sind erst nach zweieinhalb Monaten mit einem Angebot gekommen, am vergangenen Donnerstag, und das sollte ich bis Samstag 18 Uhr annehmen".
"Unser Verhältnis ist nicht gerade ein freundschaftliches", bestätigt Frank gegenüber der "WuV". Nach der mehr als unglücklichen Nachfolger-Suche scheint der Druck auf Mario Frank zu wachsen. Nicht nur wegen Aust regt sich Unmut gegen ihn, ist aus Hamburg zu hören. Frank scheint sich dessen bewusst zu sein, dass er gegen die Mehrheitseigentümerin Mitarbeiter KG nicht ankommen kann - trotz seiner Nähe zu Gruner + Jahr. "Solange die Mitarbeiter den "Spiegel" nicht verkaufen, kann niemand etwas wollen, was sie nicht wollen", sage Frank im Interview mit der "SZ". Frank blickt jedoch hoffnungsvoll nach vorn: "Bei den kommunikativen Elementen, die erforderlich sind, um gute Arbeit zu leisten, habe ich ein paar Dinge falsch gemacht und folglich gelernt", sagte er der "SZ".
Dass Zulagen gekürzt worden sein sollen, wie in diesen Tagen berichtet wurde, gehört laut Frank nicht dazu. Man habe lediglich "das Gehaltssystem der Spiegel-Gruppe verändert und transparenter gemacht", erklärt Frank hierzu. "Das vertraglich vereinbarte Jahresgehalt wurde dadurch bei keinem Mitarbeiter negativ verändert". In der Redaktion scheint es manch einer anders zu sehen.
Auch wenn derzeit noch nicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen ist, dass Stefan Aust auf dem juristischen Wege doch noch auf den Chefredakteurs-Sessel zurückkehrt, so ist der frisch Geschasste, der sein Büro am Dienstag dieser Woche räumen musste, anscheinend zufrieden mit der Auswahl seiner Nachfolger. "Ich kenne die ja gut, das sind sehr ordentliche Leute, die sind ja nicht verantwortlich für die Umstände, unter denen sie den Job freigeräumt gekriegt haben", sagte Aust dem NDR Hörfunk. Der Streit um Austs Vertragsende, den Rauswurf und die Abfindung geht unterdessen weiter - und damit auch die öffentliche Diskussion.
"Wir haben Stefan Aust ein mehr als faires Angebot gemacht. Er hat es abgelehnt", sagte Frank der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstags-Ausgabe). Gegenüber dem NDR-Hörfunk hingegen sagte Aust am Mittwoch dieser Woche: "Die sind erst nach zweieinhalb Monaten mit einem Angebot gekommen, am vergangenen Donnerstag, und das sollte ich bis Samstag 18 Uhr annehmen".
"Unser Verhältnis ist nicht gerade ein freundschaftliches", bestätigt Frank gegenüber der "WuV". Nach der mehr als unglücklichen Nachfolger-Suche scheint der Druck auf Mario Frank zu wachsen. Nicht nur wegen Aust regt sich Unmut gegen ihn, ist aus Hamburg zu hören. Frank scheint sich dessen bewusst zu sein, dass er gegen die Mehrheitseigentümerin Mitarbeiter KG nicht ankommen kann - trotz seiner Nähe zu Gruner + Jahr. "Solange die Mitarbeiter den "Spiegel" nicht verkaufen, kann niemand etwas wollen, was sie nicht wollen", sage Frank im Interview mit der "SZ". Frank blickt jedoch hoffnungsvoll nach vorn: "Bei den kommunikativen Elementen, die erforderlich sind, um gute Arbeit zu leisten, habe ich ein paar Dinge falsch gemacht und folglich gelernt", sagte er der "SZ".
Dass Zulagen gekürzt worden sein sollen, wie in diesen Tagen berichtet wurde, gehört laut Frank nicht dazu. Man habe lediglich "das Gehaltssystem der Spiegel-Gruppe verändert und transparenter gemacht", erklärt Frank hierzu. "Das vertraglich vereinbarte Jahresgehalt wurde dadurch bei keinem Mitarbeiter negativ verändert". In der Redaktion scheint es manch einer anders zu sehen.