Kai Wiesinger kritisiert RTL für Serien-Absetzung

Die RTL-Serie "Die Anwälte" sei kein Flop, da der Sender ihr überhaupt keine Chance gegeben habe, sagte Kai Wiesinger dem "Spiegel". Die Serie in der er die Hauptrolle spielte, erreichte mit der Auftaktfolge nur einen Zielgruppen-Marktanteil von 10,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Für die Kölner zu wenig: RTL ersetzte die Eigenproduktion schon in der vergangenen Woche durch eine Wiederholung von "CSI - Den Tätern auf der Spur", mit kaum mehr Erfolg.

 

Im "Spiegel"-Interview beklagt Wiesinger weiter, dass die Serie von RTL nicht so beworben worden sei, wie es sich für den Start einer großen Abendserie gehöre. Offensichtlich enttäuscht vom Sender fügt er hinzu: "Wir dachten, RTL will mehr sein als nur der Dschungelcamp- und "Bauer sucht Frau"-Sender." Seine Agentur und ihn selbst erreichten in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben eine Vielzahl von Anrufen und eMails, in denen sich Zuschauer über das Verhalten des Senders geärgert hätten.

Barbara Thielen, Fiction-Chefin bei RTL, sieht die Sache jedoch klar. Dem Berliner "Tagesspiegel" sagte sie: "Wir durchdenken unsere Programmentscheidungen sehr genau. Wenn die Chance auf Verbesserung realistisch ist, haben wir einen langen Atem. Bei den "Anwälten" haben wir diese Chance nicht gesehen."