Norbert Schneider (Foto), Direktor der nordrhein-westfälischen Landesanstalt für Medien LfM, übte vor der Medienkommission am Freitag deutliche Kritik an RTL und den beiden RTL-Formaten "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" und "Deutschland sucht den Superstar".
Seiner Ansicht nach stünden der Reichweitengewinn und der entstandene "Flurschaden für das Image des Senders" in keinem Verhältnis zueinander. "Gerade in einer Zeit, in der verstärkt über die Qualität des Privatfernsehens gesprochen wird, tut sich RTL als größtes deutsches Privatprogramm mit diesen Sendungen sicher keinen Gefallen". Mit dieesen Sendungen treibe RTL den Kritikern förmlich "die Hasen in die Küche", auch wenn Verstöße gegen das Medienrecht "auf den ersten Blick nicht erkennbar" seien.
Deutlich besser gefällt ihm hingegen das Auftreten der RTL-Schwester Vox, für die er anlässlich des 15. Geburtstags nur warme Worte übrig hatte. Vox sei über die Jahre das Kunststück gelungen, durch Unauffälligkeit aufzufallen, so Schneider. "Vox verkörpert den Typ von Privatfernsehen, bei dem der anstrengende Spagat zwischen Shareholder Value und Public Value bis heute gelungen ist."