Logo: Axel SpringerAm Dienstag entscheidet das Oberlandesgericht Hamburg im Streit der Erben von Verleger Axel Springer, und damit um die Macht im Axel Springer Verlag. In dem Streit stehen sich die Ehefrau des Verlagsgründers, Friede Springer, und Springers Enkel Axel Sven gegenüber.

Der Streit dreht sich um das Testament des Verlagsgründers. Ursprünglich hatte Springer die Hälfte seines Verlages seiner Frau hinterlassen wollen. Die zweite Hälfte sollte zu gleichen Anteilen an seine Tochter Barbara Choremi und seinen Enkel Axel Sven fallen. Kurz vor seinem Tod soll Springer sich jedoch umentschieden haben. Bei der Testamentseröffnung gingen schließlich 70 Prozent des Verlages an Friede Springer. Springers Kinder Barbara Choremi und Nicolaus Springer erhielten je zehn Prozent. Die Enkel Axel Sven und Ariane bekamen je fünf Prozent.
 


Vom geänderten Testament existiert keine schriftliche Version, da Springer zum Zeitpunkt seiner neuen Entscheidung bereits zu schwach gewesen sein soll, seinen letzten Willen auf Papier zu fixieren. Dreh- und Angelpunkt ist Testamentsvollstrecker Bernhard Servatius, der zu der Zeit großes Vertrauen der Familie Springer genoss. Inzwischen hat Axel Sven Springer, der bei der Eröffnung des Testaments im Jahr 1985 den Bedingungen zugestimmt hat, Zweifel an der Richtigkeit des Verfahrens vor mehr als 20 Jahren. Sollte der Erbe Recht bekommen könnte dies die Machtstrukturen innerhalb des Verlages bedeutend verändern.