
Vielmehr soll es sich bei der Entwicklung um einen Vorläufer weit verbreiteten Kochkiste gehandelt haben. Diese Errungenschaft nun arbeite aber nicht mit dem Dampfdruckprinzip, meldet sich mit Hans-Erhard Lessing ein Biograph des gesuchten Erfinders Karl Friedrich Drais zu Wort. "Drais hat keinen Dampfkochtopf erfunden", sagte Lessing gegenüber "Spiegel Online". Es handele sich dabei um eine falsche Behauptung, die immer wieder im Zusammenhang mit seinen Büchern auftauche. Nach Lessings Ansicht war die Millionenfrage somit nicht lösbar, da alle vier genannten Antwort-Vorgaben nicht zutreffend gewesen seien. Bei RTL sieht man das anders.

Als Quelle für die Richtigkeit der vorgegebenen Antwortalternativen, die in den Augen des Drais-Biographen nicht korrekt waren, nennt RTL einen Artikel der "Frankfurter Rundschau" aus dem Jahr 2001, sowie einen Eintrag im "Lexikon der Forscher und Erfinder" aus dem Rowohlt Verlag.
Somit wird die Kandidatin, die sich gar nicht erst an der Frage versuchte, sondern direkt nach der ersten Ansicht ausstieg, keine zweite Chance auf die Million erhalten. "Diese Frage stellt sich nicht", sagte ein RTL-Sprecher auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de
"Wie man der Formulierung 'Wer erfand EINEN Dampfkochtopf und die Schnellschreibmaschine mit 16 Tasten?' entnehmen kann, wurde hier nicht nach DEM Erfinder des Dampfkochtopfs gefragt, denn als dieser gilt der Franzose Denis Papin. Hintergrund der Frage ist vielmehr, welcher der genannten vier Erfinder besonders umtriebig war und wessen Erfindungen thematisch weit auseinander lagen. Und das war eben Karl Friedrich Drais, der auch einen Dampfkochtopf erfand, ein Vorgängermodel der später allgemein verbreiteten Kochkiste. Die „Schnellschreibmaschine“ geht ebenfalls auf sein Erfindungskonto. Zumal Papin als Alternative gar nicht zur Auswahl stand, war die Frage also vollkommen korrekt gestellt", teilt der Sender in einer Stellungnahme mit.
Bereits im vergangenen Juni stand eine Millionenfrage einer Ausgabe der Sendung in der Kritik. Damals ging es um ein Märchen der Gebrüder Grimm. Auch in diesem Fall bekam die Kandidatin keine zweite Chance. Seit Bestehen der Sendung im deutschen Fernsehen durften bislang zwei Kandidaten noch einmal antreten, da gestellte Fragen unlösbar oder missverständlich formuliert waren.
Mittlerweile dürfte man bei RTL geübt sein im Umgang mit der kritischen Berichterstattung zu den einzelnen Formaten des Senders. Immer wieder geraten einzelnen Vorfälle vor oder hinter den Kulissen von Shows wie "Bauer sucht Frau", "Deutschland sucht den Superstar" oder eben "Wer wird Millionär" in die Presse und schaffen es nicht selten bis auf die Titelseiten der Zeitungen mit den großen Buchstaben. Der Quotenentwicklung war solche Berichterstattung in der Regel bislang noch nicht abträglich.
Mittlerweile dürfte man bei RTL geübt sein im Umgang mit der kritischen Berichterstattung zu den einzelnen Formaten des Senders. Immer wieder geraten einzelnen Vorfälle vor oder hinter den Kulissen von Shows wie "Bauer sucht Frau", "Deutschland sucht den Superstar" oder eben "Wer wird Millionär" in die Presse und schaffen es nicht selten bis auf die Titelseiten der Zeitungen mit den großen Buchstaben. Der Quotenentwicklung war solche Berichterstattung in der Regel bislang noch nicht abträglich.