Foto: RTLNun ist es endgültig offiziell: RTL zieht sich bis auf weiteres aus den Wintersport-Übertragungen zurück, von denen zuletzt vor allen Dingen noch die Vierschanzen-Tournee im Programm war. Damit ist ein monatelanger Streit mit dem DSV endgültig beigelegt.

Der DSV hatte die Rechte eigentlich bereits im Frühjahr an die Agentur Infront gegeben, die die Rechte fortan vermarkten sollte. RTL bestand aber auf das sogenannte "Matching Offer Right", nach dem dem Sender Einsicht in die Vertragsmodalitäten und das Recht eines nachträglich höheren Gebotes zugestanden hätten. Der DSV lehnte dies jedoch bislang ab. Weil Infront in der Folge die Rechte nicht weiterverkaufen konnte, geriet der DSV in arge Finanznöte.


Nun wurde aber endgültig eine Einigung erzielt, wie sich bereits in den vergangenen Tagen andeutete. "Nach Prüfung der vertraglichen Unterlagen eines DSV-Vertrages mit der Rechteagentur Infront vom Mai dieses Jahres und intensiven Gesprächen mit dem DSV hat sich der Fernsehsender dazu entschieden, das ihm zustehende Matching Offer Right nicht in Anspruch zu nehmen und von einem erneuten Erwerb von TV-Rechten im Skisport abzusehen", heißt es von RTL in einer Mitteilung. Darüberhinaus hat RTL dem DSV auch die TV-Rechte an den österreichischen Springen der Saison 2007/2008 sowie an der FIS-Skiflug-WM 2008 zur Weiterveräußerung abgetreten.

Damit steht einem neuen Vertrag mit ARD und ZDF von RTL-Seite aus nun endgültig nichts mehr im Weg. BR-Intendant Gruber hatte auf den Medientagen München bereits angekündigt, die Vier-Schanzen-Tournee in diesem Jahr übertragen zu wollen. Damit dürfte sich die finanzielle Situation des DSV auch entspannen, obwohl die Einnahmen nun deutlich niedriger liegen dürften. 

RTL-Sportchef Manfred Loppe: "Ein TV-Engagement über das Jahr 2007 hinaus war für uns bis zuletzt eine Option. Allerdings waren wir durch die bekannten Umstände erst sehr spät in der Lage, Einsicht in den DSV-Vertrag mit Infront vom Mai zu nehmen. Nach einer nüchternen  Betrachtung der damals vereinbarten Konditionen einerseits und nach Abwägung aller logistischen, produktionellen, programmlichen und vermarktungsrelevanten Faktoren andererseits haben wir unsere Entscheidung im Sinne des Skisports sehr zeitnah getroffen und danachmit allen Beteiligten eine einvernehmliche Lösung der TV-Frage erarbeitet."