Bild:BR/GradicskyDie Vierschanzen-Tournee zum Jahreswechsel hat einen neuen Fernsehpartner gefunden. Bei der Eröffnung der Medientage München bestätigte Prof. Dr. Thomas Gruber (Foto), dass ARD und ZDF dem deutschen Skiverband (DSV) aus der Not helfen, die in den vergangenen Wochen schon Schlagzeilen machten. Die Sender hätten sich dem DSV geeinigt. Nur Details seien noch zu klären, so Gruber. Ein ARD-Sprecher bestätigte auf DWDL.de-Anfrage entsprechende Planungen.
 
Einen Geldsegen erwartet den DSV jedoch trotzdem nicht. Er soll pro Jahr mehrere Millionen Euro weniger erhalten als zuletzt von RTL. Aber die Not macht das Angebot attraktiver. Die rechtlichen Streitigkeiten zwischen dem deutschen Skiverband und RTL scheinen gelöst, die Kölner werden - so ist auf den Medientagen in München zu hören - vom DSV aus dem alten Vertrag ausgezahlt und trennen sich dafür auch von den zwei österreichischen Springen der Vierschanzentournee sowie dem Skifliegen. Schon Mitte Oktober machte das Thema Schlagzeilen als der DSV bekannt gab, in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken.
 


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Eine Einigung mit RTL, dem bisherigen Inhaber der Rechte, über die Verlängerung der Rechte war trotz monatelanger Verhandlungen nicht möglich. Gestritten wurde über "unterschiedliche Rechtspositionen", wie der Kölner Sender auf Anfrage mitteilte. Aus RTL-Sicht stand dem Sender das sogenannte "Matching Offer Right" zu. Das heißt, RTL hätte das zuletzt abgegebene höchste Gebot eines Konkurrenten im Nachhinein noch überbieten können. Im Frühjahr hatte der DSV einen mehrjährigen Vertrag mit der Agentur Infront abgeschlossen. RTL erwartete vom DSV, Einsicht in den Vertrag zu bekommen - was dieser offenbar verweigerte. Beim DSV heißt es dazu, Juristen hätten die Altverträge mit RTL überprüft, aber keinen Anspruch des Kölner Senders daraus ableiten können.