Logo: SevenOne Media216 Millionen Euro betrug das Bußgeld, das das Kartellamt gegen die beiden Werbevermarkter IP Deutschland und SevenOne Media Anfang Oktober verhängt hat, weil man wettbewerbsbeschränkende Absprachen vor allem hinsichtlich sogenannter "Share-Deals" vermutete.

Die beiden Werbevermarkter akzeptierten schließlich die hohe Strafe, um endlich Planungssicherheit zu bekommen. Kürzlich stellten sie nun ihre beiden neuen Rabatt-Modelle vor, die - wie vom Kartellamt gefordert - unterschiedlich aussehen. Nun ist das Kartellamt zufrieden, doch Ärger gibt's dafür offenbar mit der eigenen Kundschaft.


Einem Bericht der "FTD" zufolge vermuten Mediaagenturen, die die Unternehmen bei der Planung ihrer Werbeausgaben beraten, zahlreiche versteckte Preiserhöhungen. Die werbetreibenden Unternehmen selbst bemängeln fehlende Transparenz und ein viel zu komplexes Modell.

Als Folge  drohen nun Mediaagenturen und werbetreibende Unternehmen damit, mehr Werbegelder in andere Mediensparten umzuschichten. Paul Vogler von der Mediaagentur Mindshare kündigt etwa an, man werde seinen Kunden empfehlen, weniger Fernsehspots zu buchen, falls die Modelle so bleiben würden, so die "FTD". Auch Frank Mayerhofer von Intersnack schlägt in die gleiche Kerbe: "Wir überlegen uns schon seit Längerem, uns breiter aufzustellen und mehr im Onlinebereich zu investieren". Bei IP Deutschland und SevenOne Media kann man derzeit noch keine Aussagen machen. Durch die bis vor kurzem unklare Situation und die nun eingeführten neuen Modelle verzögern sich die Werbebuchungen. Erst 2008 könne man ein erstes Zwischenfazit ziehen.