Foto: Thomas Lückerath/DWDLWieder einmal bemüht Bodo Hombach, Chef der WAZ-Gruppe, einen legendären Film-Affen, um seinem Ärger Luft zu machen. Sagte er noch beim Medienforum NRW "Content ist King Kong", so beschimpfte er jetzt Post-Chef Klaus Zumwinkel im Interview mit der Fachzeitschrift "Werben & Verkaufen" wegen dessen Plänen für eine Gratis-Tageszeitung. "Da sitzt dieser übermächtige King Kong in seinem Posttower und trommelt sich auf die Brust. Weil die Milliarden-Erträge des Post-Monopols auslaufen, ist er traurig", so Hombach.

Damit verurteilt Hombach die Pläne der Post, künftig in Partnerschaft mit einem Verlag eine kostenlose Tageszeitung zu vertreiben. Dies könnte ein für die großen Verlage gefährlicher Angriff auf ihre etablierten Geschäftsfelder sein. Kritik an der Post regt sich vor allem auch daran, dass sich das Unternehmen zu großen Teilen im Staatsbesitz befindet. "Wenn der Einfluss von Staat und Gewerkschaft genutzt wird, um Konkurrenten zu benachteiligen, wird das zur Systemfrage", sagte Hombach. "Ähnliches" kenne er "nur aus dem Balkan".
 


Die Ankündigung, dass die Post bei dem Zeitungsprojekt nicht als Verleger sondern lediglich im Vertrieb auftreten will, lässt Hombach nicht gelten. "Ohne die priviligierte Postverteilung entstünde kein nationales Gratisblatt", so Hombach.

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Neben der Auseinandersetzung um die künftige Ausrichtung des Zeitungsmarktes und der Furcht der etablierten Verlage vor Gratis-Konkurrenz schwelt zwischen den Verlagen und der Deutschen Post auch ein Streit um Mindestlöhne für Post-Zusteller. So will der Post-Dienstleister Pin-Group, die mehrheitlich dem Axel Springer Verlag gehört. Hier sitzt Hombach im Aufsichtsrat. Die WAZ-Gruppe ist mit 5,6 Prozent an der Pin-Group beteiligt.