Nachdem die Vermarkter der beiden großen deutschen Sendergruppen RTL (IP Deutschland) und ProSiebenSat.1 (SevenOne Media) für die bisherige Share-Deal-Praxis eine vom Bundeskartellamt auferlegte hohe Geldbuße zahlen mussten (DWDL.de berichtete), legt SevenOne Media nun ein neues Rabatt- und Honorierungsmodell vor. In Zukunft werden Rabatte ausschließlich an die werbungstreibenden Unternehmen vergeben und nicht mehr an die mit der Buchung beauftragten Media-Agentuen. Diese erhalten im Gegenzug Honorare für klar definierte und überprüfbare Dienstleistungen, wie zum Beispiel die Nutzung eine Online-Buchungssystems. Mengenrabatte werden künftig nur noch als Barrabatte vergeben und nicht wie bisher in Form von kostenlosen Werbezeiten.
Wesentlich neu ist der Abschied von soggenannten Share-of-Advertising-Rabatten, die die Agenturen für das Gesamtvolumen der über sie platzierten Werbespots erhielten. Rabatte, die vergeben werden, gehen nur noch an die Geldgeber selbst, sprich die werbenden Unternehmen.
Wesentlich neu ist der Abschied von soggenannten Share-of-Advertising-Rabatten, die die Agenturen für das Gesamtvolumen der über sie platzierten Werbespots erhielten. Rabatte, die vergeben werden, gehen nur noch an die Geldgeber selbst, sprich die werbenden Unternehmen.
SevenOne Media spricht in diesem Zusammenhang von 'inkrementellen Mengenrabatten'. Das bedeutet, dass die Rabatte je nach Investitionshöhe abgestuft werden und auf dem jeweiligen Investitionsniveau für alle Unternehmen gleich sind. Wird der Rabatt mit steigenden Summen anteilig größer, gilt der höhere Rabatt nur für den jeweils höheren Betrag und nicht mehr wie bisher für die Gesamtsumme. Das Ziel: Mehr Transparenz und Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer durch nachvollziehbare Rabatte für gleiche Leistungen.
Zudem honoriert SevenOne Media künftig Agenturen, wenn diese Aufgaben übernehmen, die beim Vermarkter zu Kosteneinsparungen führen. So zum Beispiel die Buchung der Spots per Online-System anstelle des Telefons. Die allgemeine Agenturprovision soll bestehen bleiben.
Das neue Modell orientiert sich nach Unternehmensangaben an den kartellrechtlichen Vorgaben und am Code of Conduct der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM).
Der Abschied von einer Rabattierung für die Unternehmen in Form von kostenlosen Werbezeiten soll zudem die Planungssicherheit der Unternehmen erhöhen, da diese nur kurzfristig planbar waren.
Laut SevenOneMedia steigert das neue Modell die Differenzierung der Agenturen, da diese künftig nach der tatsächlichen Beratungsleistung gegenüber ihren Kunden honoriert würden und nicht mehr auf die günstigsten Rabattierungen für die Menge der insgesamt über sie vermittelten Werbe-Spots schielen müssten. "Ihre Kernkompetenzen wie strategische Beratung, Planung, Optimierung, Forschung und integrierte Kommunikation werden stark an Bedeutung gewinnen", heißt es in der Mitteilung von SevenOneMedia.