Zur Einleitung in den Wortlaut der besagten fünfeinhalb Minuten: Gefragt von Johannes B. Kerner, ob sie ihre Äußerungen so noch einmal wiederholen würde, antwortet Eva Herman zunächst ausweichend. Kerner fragt nochmals nach.
An dieser Stelle beginnt der Wortlaut der Sendung "Johannes B. Kerner" bis zur Verabschiedung Hermanns durch Gastgeber Kerner. Aufgrund der Tatsache, dass an einigen Stellen mehrere Personen gleichzeitig sprechen und teils in Halbsätzen geredet wird, erhebt diese Mitschrift keinen Anspruch auf hundertprozentige Vollständigkeit oder Fehlerfreiheit. Ein Mindestmaß an Formatierung musste vorgenommen werden, um den Wortlaut leserlich zu halten.
Der Wortlaut der letzten Minuten vor dem Abschied von Eva Herman:
Eva Herman: "Aber natürlich wird man durch solche Dinge, durch solche Vorfälle vorsichtiger. Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht sprechen kann ohne in Gefahr zu geraten, ja."
(Raunen im Studio. Vereinzeltes Klatschen. Senta Berger, Margarethe Schreinemakers und Mario Barth protestieren)
Margarethe Schreinemakers: "Das geht doch jetzt alles hier nicht. Entschuldige mal, es geht nicht. Das ist eine Ebene, die geht nicht. Da muss ich mich sogar fast davon distanzieren hier zu sitzen. Entschuldige mich. Und Mario auch. Entschuldigung, jetzt rede ich schon für Dich mit. Das ist unerträglich. Auch für Senta. Sorry. Wir mögen Dich. Aber das geht nicht.
(Zwischendurch hört man Senta Berger noch mit dem Satz "Ne, wir können das hier auch gar nicht diskutieren" und Kerner, der Schreinemaker zu besänftigen versucht)
Johannes B. Kerner: "Es ist für mich auch nicht leicht zu ertragen, aber ich hab ja noch den Tisch."
Margarethe Schreinemakers: "Ich krieg erhöhten Puls. Sorry, aber.."
(Das Studiopublikum lacht)
Johannes B. Kerner: "Ich wollte nur sozusagen an dem Punkt, wo ich merke, dass wir inhaltlich nicht weiterkommen, lassen wir es dann natürlich. Ich wollte nur zum Ende des Gesprächs, weil ich mich der Fairness verpflichtet fühle, nochmal Gelegenheit geben Dir die Möglichkeit zu bieten zu sagen, dass Du vielleicht auch nach der Diskussion irgendetwas irgendwie anders siehst. Du hast gesagt, dass Du es nicht anders siehst. Das ist Dein gutes Recht und dann beenden wir das Gespräch an dieser Stelle. Vielen herzlichen Dank.
Eva Herman: "Danke"
(Studiopublikum applaudiert. Eva Herman bleibt auf ihrem Platz sitzen, wie normalerweise üblich bei Kerner)
Margarethe Schreinemakers: "Jetzt sitzen wir hier und haben ein Problem und ich habe anfangs noch gedacht, Eva hat gar nicht gewusst, was sie sagt. Ja nicht so richtig. Da waren so viele Informationen und sie wollte ihr Buch verkaufen und war so eifrig und dann geht was daneben. Und dann geht an einer Stelle was daneben, wo leider überhaupt nichts daneben gehen darf. Du gibst ihr jetzt jede Chance dieser Welt mit einer Engelsgeduld, aber es kommen Dinge, die kann man nicht vertreten, die kann man nicht sagen. Und dazu kann man auch nicht ruhig hier sitzen."
Johannes B. Kerner: "Ich würde schon sagen, dass ich versucht habe, Eva Herman Gelegenheit zu geben, das darzustellen. Wir haben versucht uns das erklären zu lassen, die historischen Zusammenhänge, von einem ausgewiesenen Fachmann dafür, der sehr viel veröffentlicht hat über das NS-Regime, über die Nazizeit und wir haben hier wie ich finde nicht uninteressant miteinander gesprochen. Irgendwann ist der Punkt, wo ich dann jetzt in diesem Fall an Eva keine weiteren Fragen habe, aber das heißt ja nicht, dass unsere Zeitung zuende ist. Wir haben ja noch ein paar Seiten Zeitung hinten dran."
Margarethe Schreinemakers: "Das ist jetzt schwierig"
Senta Berger: "Das ist wirklich schwierig"
Margarethe Schreinemakers: "Das ist jetzt sehr, sehr schwierig. Ich finde auch schade, dass wir hier in so einer weitläufigen Distanz sitzen (Schreinemakers zeigt in Richtung des Historikers Wolfgang Wippermann, der im Publikum sitzt). Ich finde es auch sehr schade, wenn Eva sagt, sie lehnt es ab mit einem ausgewiesenen Fachmann, der sich mehr als drei Gedanken zum Thema gemacht hat und der weit davon entfernt ist nur zu polemisieren... Ich find es schade, dass sie ablehnt... überhaupt dann auch noch sagt 'Mit Ihnen rede ich gar nicht erst'. Also das ist 'ne Basis, wo ich sage 'Geht auch nicht'."
(Applaus im Studiopublikum)
Johannes B. Kerner: "Also dann holen wir uns die Thesen aus dem Buch einfach mal raus, weil die sind ja deutlich genug. These: 'Es hat nachhaltige negative Folgen für Kinder, wenn sie nicht entsprechend an ihre Mutter gebunden werden, sondern an fremdes Erziehungspersonal.' Wie lange bist du bei Bischof Mixa in der Lehre gewesen?"
Eva Herman: "Ich bin nicht bei Bischof Mixa in der Lehre gewesen, sondern ich habe mich einhellig damit auseinandergesetzt. Bindunsforschung, Säuglingsforschung, Hirnforschung. Die ist etwa 50 Jahre alt die Bindungsforschung. Es gibt weltweit aber auch in Deutschland herausragende Leute, die darüber Auskunft geben können. Über diese ersten drei bzw. vier wichtigen Jahre, in denen ein Kind ein Bindungsverhalten herstellt. Wenn ein Kind - ich sag nicht grundsätzlich, dass ich gegen eine Krippe bin, denn es gibt immer Fälle, in denen es wichtig ist, dass Kinder auch aus sozialen Verhältnissen herauskommen und in geordnete Verhältnisse kommen, auch die Sprache lernen können, wenn sie in ausländischen Familien sind, in denen man die Sprache nicht spricht. Das ist ganz klar. Aber wir sollten doch daraus nicht die Norm machen und das zum Maßstab aller Dinge..."
Senta Berger: "Wir machen das doch nicht zur Norm."
Johannes B. Kerner: "Es gibt diese und jene Möglichkeit. Man kann so oder so leben."
Eva Herman: "750.000 neue Krippenplätze in Deutschland heißt nicht...."
(Hier unterbricht Senta Berger direkt)
Senta Berger: "Das ist dringend notwendig für die Frauen, die arbeiten müssen. Dafür ist das gedacht."
(Applaus vom Studiopublikum)
Eva Herman: "Sie haben ja Recht, liebe Senta Berger. Sie haben Recht insofern als dass diese Frauen arbeiten müssen, weil sie ihren Lebensunterhalt verdienen müssen..."
(Wieder unterbricht Senta Berger Eva Herman mit deutlich genervter Stimme)
Senta Berger: "So ist das, weil die Wohnungsmiete sehr hoch ist, weil das Benzin teuer ist. Aber glauben Sie mir, es wird nicht ein Kind mehr gezeugt, weil die Mehrwertsteuer runter geht."
(Gelächter und Applaus im Studiopublikum)
Senta Berger: "Das wäre mir wirklich zu simpel."
Eva Herman: "Wir wissen aber auch, dass kein Kind mehr gezeugt wird, wenn es mehr Krippen gibt. Weil z.b. in Sachsen-Anhalt gibt es ein Krippen-Angebot von über 40 Prozent - da haben wir eine der niedrigsten Geburtenraten. Während in Baden-Württemberg oder in Bayern....
(Senta Berger verliert die Geduld und unterbricht erneut. Für wenige Sekunden reden Herman und Berger zeitgleich lautstark bis nur noch Berger spricht)
Senta Berger: "Die jungen Leute haben überhaupt keine Jobs in Sachsen-Anhalt. Man muss ihnen Arbeit beschaffen. Das ist ihr gutes Recht und dann können sie auch eine Familie gründen und dann haben sie gerne Kinder. Also... Ich muss jetzt gehen. Es tut mir wirklich leid, ich kann diese Diskussion nur wirklich ernsthaft führen. Dann muss ich mich vorbereiten, muss ihre Bücher kennen oder aber wir machen, was wir eigentlich auch mal vorgesehen hatten. Ich gehe jetzt gerne, okay?
Eva Herman: "Aber natürlich wird man durch solche Dinge, durch solche Vorfälle vorsichtiger. Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht sprechen kann ohne in Gefahr zu geraten, ja."
(Raunen im Studio. Vereinzeltes Klatschen. Senta Berger, Margarethe Schreinemakers und Mario Barth protestieren)
Margarethe Schreinemakers: "Das geht doch jetzt alles hier nicht. Entschuldige mal, es geht nicht. Das ist eine Ebene, die geht nicht. Da muss ich mich sogar fast davon distanzieren hier zu sitzen. Entschuldige mich. Und Mario auch. Entschuldigung, jetzt rede ich schon für Dich mit. Das ist unerträglich. Auch für Senta. Sorry. Wir mögen Dich. Aber das geht nicht.
(Zwischendurch hört man Senta Berger noch mit dem Satz "Ne, wir können das hier auch gar nicht diskutieren" und Kerner, der Schreinemaker zu besänftigen versucht)
Johannes B. Kerner: "Es ist für mich auch nicht leicht zu ertragen, aber ich hab ja noch den Tisch."
Margarethe Schreinemakers: "Ich krieg erhöhten Puls. Sorry, aber.."
(Das Studiopublikum lacht)
Johannes B. Kerner: "Ich wollte nur sozusagen an dem Punkt, wo ich merke, dass wir inhaltlich nicht weiterkommen, lassen wir es dann natürlich. Ich wollte nur zum Ende des Gesprächs, weil ich mich der Fairness verpflichtet fühle, nochmal Gelegenheit geben Dir die Möglichkeit zu bieten zu sagen, dass Du vielleicht auch nach der Diskussion irgendetwas irgendwie anders siehst. Du hast gesagt, dass Du es nicht anders siehst. Das ist Dein gutes Recht und dann beenden wir das Gespräch an dieser Stelle. Vielen herzlichen Dank.
Eva Herman: "Danke"
(Studiopublikum applaudiert. Eva Herman bleibt auf ihrem Platz sitzen, wie normalerweise üblich bei Kerner)
Margarethe Schreinemakers: "Jetzt sitzen wir hier und haben ein Problem und ich habe anfangs noch gedacht, Eva hat gar nicht gewusst, was sie sagt. Ja nicht so richtig. Da waren so viele Informationen und sie wollte ihr Buch verkaufen und war so eifrig und dann geht was daneben. Und dann geht an einer Stelle was daneben, wo leider überhaupt nichts daneben gehen darf. Du gibst ihr jetzt jede Chance dieser Welt mit einer Engelsgeduld, aber es kommen Dinge, die kann man nicht vertreten, die kann man nicht sagen. Und dazu kann man auch nicht ruhig hier sitzen."
Johannes B. Kerner: "Ich würde schon sagen, dass ich versucht habe, Eva Herman Gelegenheit zu geben, das darzustellen. Wir haben versucht uns das erklären zu lassen, die historischen Zusammenhänge, von einem ausgewiesenen Fachmann dafür, der sehr viel veröffentlicht hat über das NS-Regime, über die Nazizeit und wir haben hier wie ich finde nicht uninteressant miteinander gesprochen. Irgendwann ist der Punkt, wo ich dann jetzt in diesem Fall an Eva keine weiteren Fragen habe, aber das heißt ja nicht, dass unsere Zeitung zuende ist. Wir haben ja noch ein paar Seiten Zeitung hinten dran."
Margarethe Schreinemakers: "Das ist jetzt schwierig"
Senta Berger: "Das ist wirklich schwierig"
Margarethe Schreinemakers: "Das ist jetzt sehr, sehr schwierig. Ich finde auch schade, dass wir hier in so einer weitläufigen Distanz sitzen (Schreinemakers zeigt in Richtung des Historikers Wolfgang Wippermann, der im Publikum sitzt). Ich finde es auch sehr schade, wenn Eva sagt, sie lehnt es ab mit einem ausgewiesenen Fachmann, der sich mehr als drei Gedanken zum Thema gemacht hat und der weit davon entfernt ist nur zu polemisieren... Ich find es schade, dass sie ablehnt... überhaupt dann auch noch sagt 'Mit Ihnen rede ich gar nicht erst'. Also das ist 'ne Basis, wo ich sage 'Geht auch nicht'."
(Applaus im Studiopublikum)
Johannes B. Kerner: "Also dann holen wir uns die Thesen aus dem Buch einfach mal raus, weil die sind ja deutlich genug. These: 'Es hat nachhaltige negative Folgen für Kinder, wenn sie nicht entsprechend an ihre Mutter gebunden werden, sondern an fremdes Erziehungspersonal.' Wie lange bist du bei Bischof Mixa in der Lehre gewesen?"
Eva Herman: "Ich bin nicht bei Bischof Mixa in der Lehre gewesen, sondern ich habe mich einhellig damit auseinandergesetzt. Bindunsforschung, Säuglingsforschung, Hirnforschung. Die ist etwa 50 Jahre alt die Bindungsforschung. Es gibt weltweit aber auch in Deutschland herausragende Leute, die darüber Auskunft geben können. Über diese ersten drei bzw. vier wichtigen Jahre, in denen ein Kind ein Bindungsverhalten herstellt. Wenn ein Kind - ich sag nicht grundsätzlich, dass ich gegen eine Krippe bin, denn es gibt immer Fälle, in denen es wichtig ist, dass Kinder auch aus sozialen Verhältnissen herauskommen und in geordnete Verhältnisse kommen, auch die Sprache lernen können, wenn sie in ausländischen Familien sind, in denen man die Sprache nicht spricht. Das ist ganz klar. Aber wir sollten doch daraus nicht die Norm machen und das zum Maßstab aller Dinge..."
Senta Berger: "Wir machen das doch nicht zur Norm."
Johannes B. Kerner: "Es gibt diese und jene Möglichkeit. Man kann so oder so leben."
Eva Herman: "750.000 neue Krippenplätze in Deutschland heißt nicht...."
(Hier unterbricht Senta Berger direkt)
Senta Berger: "Das ist dringend notwendig für die Frauen, die arbeiten müssen. Dafür ist das gedacht."
(Applaus vom Studiopublikum)
Eva Herman: "Sie haben ja Recht, liebe Senta Berger. Sie haben Recht insofern als dass diese Frauen arbeiten müssen, weil sie ihren Lebensunterhalt verdienen müssen..."
(Wieder unterbricht Senta Berger Eva Herman mit deutlich genervter Stimme)
Senta Berger: "So ist das, weil die Wohnungsmiete sehr hoch ist, weil das Benzin teuer ist. Aber glauben Sie mir, es wird nicht ein Kind mehr gezeugt, weil die Mehrwertsteuer runter geht."
(Gelächter und Applaus im Studiopublikum)
Senta Berger: "Das wäre mir wirklich zu simpel."
Eva Herman: "Wir wissen aber auch, dass kein Kind mehr gezeugt wird, wenn es mehr Krippen gibt. Weil z.b. in Sachsen-Anhalt gibt es ein Krippen-Angebot von über 40 Prozent - da haben wir eine der niedrigsten Geburtenraten. Während in Baden-Württemberg oder in Bayern....
(Senta Berger verliert die Geduld und unterbricht erneut. Für wenige Sekunden reden Herman und Berger zeitgleich lautstark bis nur noch Berger spricht)
Senta Berger: "Die jungen Leute haben überhaupt keine Jobs in Sachsen-Anhalt. Man muss ihnen Arbeit beschaffen. Das ist ihr gutes Recht und dann können sie auch eine Familie gründen und dann haben sie gerne Kinder. Also... Ich muss jetzt gehen. Es tut mir wirklich leid, ich kann diese Diskussion nur wirklich ernsthaft führen. Dann muss ich mich vorbereiten, muss ihre Bücher kennen oder aber wir machen, was wir eigentlich auch mal vorgesehen hatten. Ich gehe jetzt gerne, okay?
(Berger spricht Kerner direkt an)
(Das Studiopublikum signalisiert mit lautstarkem Applaus Sympathie für Bergers Aussagen)
(Das Studiopublikum signalisiert mit lautstarkem Applaus Sympathie für Bergers Aussagen)
Johannes B. Kerner: "Es sind dann doch die besonders spannenden Momente, wo man sich selbst so ein bisschen Gedanken macht und überlegt, wie man weitermacht. Und die habe ich mir jetzt gemacht und hab mich entschieden, dass ich mit meinen drei Gästen weiterrede und Dich Eva verabschiede.
Eva Herman: "Danke schön. Danke sehr."
Johannes B. Kerner: "Danke herzlich."
(Abtrittsapplaus für Eva Herman)