Logo: DFLIn diesen Stunden wird bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt in erster Linie über ein sehr banales Thema gesprochen: Woher kommt künftig das Geld? Bei der Fußball-Bundesliga führt diese Frage unweigerlich zu den TV-Rechten, die das finanzielle Rückgrat der Liga bilden. Und hier wurde im Vorfeld der DFL-Mitgliederversammlung schon über mögliche Szenarien völlig abseits des ewigen Duells Premiere vs. "Sportschau" nachgedacht. So war in den vergangenen Tagen bereits in mehreren Medien von der Idee der DFL zu lesen, künftig einen eigenes Bundesliga TV anzubieten - produziert vom Firmenkonsortium um Leo Kirch. Schon früher hatte die DFL stets betont, sich so etwas vorstellen zu können.

Hendrik Zörner hingegen mag sich das nicht vorstellen. Der Pressesprecher des Deutschen Journalisten Verband (DJV) findet auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de am Dienstag harte Worte zu dem Vorhaben der DFL. Ein Liga-eigener Sportkanal wäre ein "massiver Eingriff in die journalistische Unabhängigkeit". Diese Sportberichterstattung würde sich dann kaum noch von klassischer PR unterscheiden.
 


Auch beim DJV wartet man gespannt auf die Pressekonferenz nach der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt. Diese ist für frühestens 12.30 Uhr angesetzt. Wird dort schon das Comeback von Leo Kirch offiziell gemacht? Auch wenn vorerst offen bleiben wird, ob es zum von ihm bzw. ihm nahestehenden Unternehmen betriebenen Bundesliga TV kommt, so scheint die DFL Leo Kirch als Zwischenhändler mit der Ausschreibung der Bundesliga-Rechte betrauen zu wollen. Vorausgesetzt die DFL-Mitglieder wollen sich noch einmal auf ein Kirch-Abenteuer einlassen.
 
Angesichts der noch im Herbst beginnenden Gespräche bzw. Bieterverfahren sollte aber möglichst bald die Frage geklärt werden, bei wem sich Premiere, ARD und Co. um die Lizenzen bewerben müssen. Vielleicht bringt der heutige Tag schon Klarheit.