Ab dem ersten Sendetag soll Tele Veronika mit einem Live-Programm von 18 Stunden täglich auf den Sender gehen. Dieses Vorhaben nur ambioniert zu nennen wäre wohl stark untertrieben. Kaum ein Senderneustart ohne einen großen Medienkonzern im Nacken hat sich in seinen ersten Tagen an mehr als sechs Stunden frisches Programm am Tag getraut. Selbst der Anrufsender 9Live, der vom direkten Draht zu seinen Zuschauern lebt, bringt es derzeit lediglich auf vierzehn Stunden Livebetrieb pro Tag. Vielleicht ist dies der Optimismus, der auch in Niedersachsen hinter vorgehaltener Hand Skepsis an Popps Modell aufkommen lässt.
Fiktionale Programme soll es bei Tele Veronika nicht geben. Dafür Information und Unterhaltung. Auch Showformate seien angedacht. Auf allzu prominente Gesichter wird Tele Veronika jedoch verzichten. „Wer bei Tele Veronika zu sehen sein wird, muss seine Prominenz nicht zwangsläufig aus dem Fernsehen beziehen“, erklärt Popp. Der bereits als Moderator verpflichtete Motivationstrainer Alexander Christiani (Bild rechts) stehe bei dieser "völlig neuen Sendeform" als Synonym für viele andere. Christiani bezieht seine Prominenz aus der Durchführung von Marketing-Seminaren wie „Von 0 auf 100 Kunden in 30 Tagen“ und „Vom Verkäufer zum Consultative Seller“. Zeichnet sich da vielleicht das eigentliche Konzept des Senders ab? Ein Motivations-Trainer für die Rebellen, um an alte Ideale in Richtung Umsturz anzuknüpfen?
Fiktionale Programme soll es bei Tele Veronika nicht geben. Dafür Information und Unterhaltung. Auch Showformate seien angedacht. Auf allzu prominente Gesichter wird Tele Veronika jedoch verzichten. „Wer bei Tele Veronika zu sehen sein wird, muss seine Prominenz nicht zwangsläufig aus dem Fernsehen beziehen“, erklärt Popp. Der bereits als Moderator verpflichtete Motivationstrainer Alexander Christiani (Bild rechts) stehe bei dieser "völlig neuen Sendeform" als Synonym für viele andere. Christiani bezieht seine Prominenz aus der Durchführung von Marketing-Seminaren wie „Von 0 auf 100 Kunden in 30 Tagen“ und „Vom Verkäufer zum Consultative Seller“. Zeichnet sich da vielleicht das eigentliche Konzept des Senders ab? Ein Motivations-Trainer für die Rebellen, um an alte Ideale in Richtung Umsturz anzuknüpfen?
Wohl kaum. Chrstiani soll lediglich wöchentlich eine Sendung moderieren, in der man "das Publikum von Tele Veronika kostenlos in die von Alexander Christiani entwickelten Strategien des Erfolges und der Selbstverwirklichung" einweihen will. Mehr ist nich zu erfahren. "Beide Seiten vereinbarten, über die Inhalte der Sendung zunächst Stillschweigen zu bewahren", heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung.
Darüber hinaus bekennt sich Tele Veronika zum Grundgesetz und zur "sozial verantworteten Marktwirtschaft", wie man salbungsvoll im Internetauftritt verkündet. Auch den europäischen Integrationsgedanken will man nicht torpedieren und lehnt Gewalt ab – mit Ausnahmen des Monopols „einer rechtsstaatlich regierten Demokratie“. Da scheint es lediglich ein kleiner sprachlicher Lapsus zu sein, wenn Popp davon spricht, die ersten Mitarbeiter stünden schon „Gewehr bei Fuß“.
Zwangsläufige Pioniertat
Ein knappes halbes Jahr bevor es losgehen solll, arbeitet Tele Veronika derzeit noch mit einer kleinen Rumpfmannschaft. Ehemalige Mitarbeiter von RTL und Sat.1 seien mit an Bord. Namen will Popp jedoch noch keine nennen. Für die übrigen rund 110 geplanten Stellen gebe es bereits zahlreiche Bewerbungen.
Fragt man Rainer Popp, worin sein Antrieb liegt, ein derart ambitioniertes Vorhaben in Angriff zu nehmen, so bezeichnet er den Sender als "eine weitere Pioniertat, die ich einfach tun muss". Dazu gehört auch, eine Bastion der gepflegten deutschen Sprache zu werden. "Wir werden bei Tele Veronika aufhören mit diesem Jauche-Deutsch", kündigt er an. Es gibt laut Popp im deutschen Fernsehen "nicht eine Sendung, die nicht von Fehlern wimmelt" - die Nachrichten-Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen eingeschlossen. "Wir werden das mit aller Macht durchsetzen", sagt er.
Fragt man Rainer Popp, worin sein Antrieb liegt, ein derart ambitioniertes Vorhaben in Angriff zu nehmen, so bezeichnet er den Sender als "eine weitere Pioniertat, die ich einfach tun muss". Dazu gehört auch, eine Bastion der gepflegten deutschen Sprache zu werden. "Wir werden bei Tele Veronika aufhören mit diesem Jauche-Deutsch", kündigt er an. Es gibt laut Popp im deutschen Fernsehen "nicht eine Sendung, die nicht von Fehlern wimmelt" - die Nachrichten-Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen eingeschlossen. "Wir werden das mit aller Macht durchsetzen", sagt er.
Königliche Würde
Schaut man sich den Internetauftritt des Senders an, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich bei Tele Veronika um eine charmante Idee handelt – doch das Schweigen zu konkreten Inhalten und die wortstarken Ankündigungen lassen Raum für Skepsis. Popp ist kein Neuling in der Branche, doch die anarchischen Zeiten der Gründertage, die er mit RTL erlebte, das sich zum europäischen Medienkonzern mauserte, sind wohl vorbei. Immerhin scheint die nötige Ausgeglichenheit für seinen Job mitzubringen. Welcher Senderchef außer ihm veröffentlich schon Lyrikbände?
Voraussichtlich Ende November will die NLM über den Lizenzantrag entscheiden – sofern bis dahin alle eingeforderten Unterlagen vorliegen. Nach DWDL.de-Informationen soll das Programmkonzept noch nicht hinreichend erläutert worden sein. Popp selbst sagt, es gehe noch um Details der Finanzierung. Man darf gespannt sein, ob Tele Veronika sich als revoulutionäre Zelle rund ein Vierteljahrhundert nach den ersten Privatsendern in Deutschland behaupten kann und ob Popp noch einmal frischen Wind in die Landschaft bringen wird. Der Innenarchitektin für das neue Sendestudio hat er jedenfalls schon einmal aufgetragen, der Ort des Geschehens solle „die Würde und die Aura eines Krönungssaals“ besitzen, gibt er per Pressemitteilung bekannt.
Schaut man sich den Internetauftritt des Senders an, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich bei Tele Veronika um eine charmante Idee handelt – doch das Schweigen zu konkreten Inhalten und die wortstarken Ankündigungen lassen Raum für Skepsis. Popp ist kein Neuling in der Branche, doch die anarchischen Zeiten der Gründertage, die er mit RTL erlebte, das sich zum europäischen Medienkonzern mauserte, sind wohl vorbei. Immerhin scheint die nötige Ausgeglichenheit für seinen Job mitzubringen. Welcher Senderchef außer ihm veröffentlich schon Lyrikbände?
Voraussichtlich Ende November will die NLM über den Lizenzantrag entscheiden – sofern bis dahin alle eingeforderten Unterlagen vorliegen. Nach DWDL.de-Informationen soll das Programmkonzept noch nicht hinreichend erläutert worden sein. Popp selbst sagt, es gehe noch um Details der Finanzierung. Man darf gespannt sein, ob Tele Veronika sich als revoulutionäre Zelle rund ein Vierteljahrhundert nach den ersten Privatsendern in Deutschland behaupten kann und ob Popp noch einmal frischen Wind in die Landschaft bringen wird. Der Innenarchitektin für das neue Sendestudio hat er jedenfalls schon einmal aufgetragen, der Ort des Geschehens solle „die Würde und die Aura eines Krönungssaals“ besitzen, gibt er per Pressemitteilung bekannt.