Logo: RTL II; Foto: DWDLRTL II zeigt montags ab 21:15 Uhr künftig die neue Dokusoap "Willkommen in der Nachbarschaft". Fünf Familien kämpfen darin um ein Haus - wer gewinnt, entscheidet allerdings die Nachbarschaft. Jede Familie bleibt zunächst eine Woche und muss währenddessen die Nachbarn möglichst auf seine Seite ziehen. Das Format steht schon vor dem Start heftig unter Beschuss.

Die "Bild am Sonntag" betilte die Dokusoap wie gewohnt wenig zurückhaltend als "Hetz-Fernsehen von bislang unbekannter Dimension". Das blatt kritisiert, dass extra Kandidaten "aus sogenannten Randgruppen" ausgewählt worden seien, die "mit einer Nachbarschaft eher schlichten Gemüts" konfrontiert würden.


In der ersten Sendung zieht etwa der aus Guinea stammende Kopa mit seiner deutschen Frau Veronika sowie seiner zweiten Frau Haddy ein - was bei den Nachbarn deftige Kommentare auslöst. "Mit solchen Sendungen werden Vorurteile gegen Zuwanderer und Homosexuelle geschürt", sagt Professor Dr. Maria Böhmer, Beauftrage der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, dazu. Es würden Randgruppen der Gesellschaft stilisiert und in einem Wettbewerb gegeneinander ausgespielt. "Das ist diskriminierend und menschenverachtend", so Böhmer. Bei RTL II bleibt man gelassen und sieht in dem Format "ein Experiment mit einem lohnenswerten Preis".