Weitere Stoffe sind in Arbeit. „Wir investieren weiter in die Entwicklung und in die Produktion deutscher Serien und deutscher Filme, aber es schlagen da auch zwei Herzen in unserer Brust, denn auf der anderen Seite sind wir sehr erfolgreich mit amerikanischen Serien und amerikanischen Filmen“, sagte RTL-Chefin Anke Schäferkordt während ihrer Präsentation in Hamburg.
„Ich glaube schon, dass die Filme und Mehrteiler es im Moment immer noch leichter haben als die Stundenserie oder Halbstundenserie“, sagt Schäferkordt später im Gespräch. Damit sei es einfacher, Marktanteile jenseits der zwanzig Prozent zu erzielen, weil der Zuschauer eher bereit sei, sich auf ein einmaliges Filmereignis einzulassen, anstatt sich durch eine Serie langfristig zu binden. Auch hier wird der Sender im kommenden Jahr verschiedene Eigenproduktionen bieten. Darunter der Katastrophen-Film „Tarragona“, der Event-Dreiteiler „Die Patin“ mit Veronica Ferres, ein Doku-Drama über die „Prager Botschaft“ zur Wendezeit und die Verfilmung des Romans „Mordshunger“ des Bestseller-Autors Frank Schätzing.
So wird es bei RTL in der kommenden Saison solide Ware zu sehen geben, die den Nerv des Publikums zu treffen scheint. Schließlich kommen die neuen Entwicklungen aus vertrauten Häusern: „Punkt XL“ kommt aus der eigenen Informations-Redaktion, für „Familienhilfe mit Herz“ zeichnet time 2 talk verantwortlich, deren Geschäftsführerin Vera Int-Veen bereits selbst mit Herz hilft und die neuen Sitcoms – wie zum Beispiel die Serie „Herzog“ mit Niels Ruf als unverschämtem Anwalt und „Der Lehrer“ – stammen aus dem Hause Sony Picutres, wie bereits viele andere erfolgreiche serielle Lachformate zuvor auch. Bestehende Show-Erfolge wie „Deutschland sucht den Superstar“ und „Wer wird Millionär“ will man mit etwas Feintuning am Konzept frisch halten. Auch die neue Jauch-Show „Setzen, sechs“, in der Kinder gegen Erwachsene antreten, wurde bereits als Rubrik bei „Stern TV“ erfolgreich getestet.
Einzig die Suche nach dem „Supertalent“, einer neuen Talentshow, dürfte als Wagnis gelten. Das größte Experiment aber wird die zunächst einmalige Spielshow unter dem Arbeitstitel „Die Weisheit der Vielen“. Aus Quotensicht sicher eine Bank, doch im Ergebnis offen: Hier will Günther Jauch im Herbst live der Frage nachgehen, ob die Masse der Zuschauer wirklich klüger ist, als ausgewiesene Experten im Studio.