Logo: WDR; Grafik: DWDL.deAuch wenn es nun über mehrere Wochen still war, so ist der juristische Wirbel um den WDR-Film "Eine einzige Tablette", der den Contergan-Skandal der fünfziger und sechziger Jahre zum Thema hat, noch nicht beendet. Nun reichte das Pharma-Unternehmen Grünenthal, das seine Rechte durch die Darstellungsweise der historischen Vorgänge verletzt sieht, Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht an.

In einem Urteil zu verschiedenen Einstweiligen Verfügungen des Unternehmens gegen den WDR und den Produzenten Zeitsprung wurden im Frühjahr die Verbot gegen einzelne Sequenzen des Films weitgehend aufgehoben. Die Freiheit der Kunst überwiege hier die Verletzung von Persönlichkeitsrechten, hieß es in dem Urteil.  Die Darstellung der Auseinandersetzung mit dem Opfer-Anwalt Karl-Hermann Schulte-Hillen in zwei weiteren Szenen ist indes weiterhin mit einem Verbot belegt.
 


Neben den Verhandlungen über die eintsweiligen Verfügungen läuft ein Hauptsacheverfahren um den Film. Hier wird das Urteil für den 20. Juli erwartet., Gleichzeitig mit der Verfassungsbeschwerde hat Grünenthal Eilanträge auf Erlass einstweiliger Anordnungen gestellt, um zu verhindern, dass der Film auf Festivals gezeigt werden kann. Eine geplante Vorführung auf dem Filmfest München soll die Produktion laut Mitteilung von Grünenthal bereits abgesagt haben.