Endlich dingfest: Bundesliga wieder in der ARD

Von der kommenden Spielzeit an wird es nach mehr als einem Jahrzehnt wieder eine Sportschau mit ausführlichen Berichten von der höchsten deutschen Spielklasse samstags im Ersten geben. Die ARD einigte sich am Freitag mit dem Rechteinhaber Infront über einen Vertragsabschluss, der die Erstrechte der sieben Samstagsspiele sowie zwei Live-Spiele pro Saison umfasst. Der Vertrag sieht für die ARD die Option einer Verlängerung bis einschließlich der Spielzeit 2005/2006 vor.

Prof. Jobst Plog, ARD-Vorsitzender: "Nach harten Verhandlungen sind wir zu einem fairen Ergebnis gekommen. Die ARD zahlt deutlich weniger für die Highlight-Berichterstattung als bislang SAT 1 - und das für ein so hoch attraktives Programm wie die Bundesliga." Die Angemessenheit des Preises ergebe sich schon daraus, dass ein kommerzieller Sender die Sonntagsspiele zu gleichen Bedingungen wie die ARD kauft. Plog: "Die Zuschauer können sich freuen: Auch mittelfristig verschwindet die Bundesliga nicht im Pay-TV."

Für die Gebührenzahler entsteht nach ARD-Angaben durch den Rechteerwerb keine zusätzliche Belastung. Plog: "Wir werden die Bundesliga-Rechte in jedem Fall vollständig abdecken: durch Werbung, durch eingesparte Kosten für das Programm, das derzeit samstags am Vorabend läuft, und durch Weitergabe von Fußballrechten. Dafür haben sich bereits erste Interessenten gemeldet."

Die kurze Zeit bis zum Saisonstart Anfang August will die ARD
nutzen, um ein interessantes Konzept für eine Bundesliga-Sportschau zu
entwickeln. Die Federführung für diese ARD-Gemeinschaftsleistung
liegt beim WDR in Köln; maßgeblich beteiligt an den Planungen für die
künftige Samstags-Sportschau ist Dr. Günter Struve, Programmdirektor
Erstes Deutsches Fernsehen.

Sonntagsspiele gehören dem DSF

Die Erstrechte an den beiden Sonntagsspielen der höchsten deutschen Spielklasse gehen an das Deutsche Sportfernsehen. Eine Option sichert dem DSF auf Wunsch die Rechte bis einschließlich zur Saison 2005 / 2006. Erst am Donnerstag hatte sich das ZDF um das Rennen um diese Rechte verabschiedet und dem Fernsehzwerg so den Weg geebnet.