Logo: Arena; Foto: DWDLAls Arena Ende 2005 überraschend den Zuschlag für die Bundesliga-Rechte bekam, zeichneten sich große Veränderungen im Pay-TV-Markt ab. Die erste Saison bei Arena ist inzwischen vorbei und klar ist inzwischen: Die beiden einst großen Konkurrenten können ohne den anderen nicht so recht. Die Lösung: Eine Kooperation. Im Februar gaben Arena-Mutter Unitymedia und Premiere eine umfangreiche Zusammenarbeit bekannt. Premiere durfte Arena via Satellit vermarkten, Unitymedia erhielt im Gegenzug eine Beteiligung an Premiere.

Doch die beiden hatten die Rechnung ohne das Kartellamt gemacht, das massive Bedenken anmeldete. Nur wenige Wochen nach dem Start sahen sich Unitymedia und Arena auf Druck des Kartellamts gezwungen, die Kooperation wieder auszusetzen. Bis zum 31. Mai wollte man die Angelegenheit klären und dem Kartellamt ein unbedenkliches Kooperationsmodell vorlegen.


Diese Frist ist nun verstrichen - doch eine Lösung gibt es noch nicht. Zwar habe man "ein Modell präsentiert, das aus unserer Sicht den wesentlichen Bedenken des Kartellamts Rechnung trägt", so Premiere-Chef Dr. Georg Kofler, doch ob das Kartellamt zustimmt, steht noch nicht fest. In jedem Fall einigten sich Kartellwächter, Premiere und Unitymedia nun darauf, die Kooperation noch bis mindestens 23. Juni auszusetzen. Das solle dem Kartellamt ermöglichen, die Vorschläge umfassend zu prüfen. Wie die vorgestellten Eckpunkte aussehen, wollen beide Unternehmen nicht kommentieren.

Für beide Unternehmen wäre eine rasche Klärung sehr wichtig. Arena schreibt nach wie vor hohe Verluste und ist von seinen Abonnentenzielen noch weit entfernt, bei Premiere blieb zwar der befürchtete Kundeneinbruch aus, doch die Umsätze pro Kunde brachen zuletzt massiv ein - und Wachstum ist ohne ein Zugpferd wie Fußball eben nur schwer zu erreichen. "Wir wünschen uns rechtzeitig vor Start der neuen Bundesliga-Saison die nötige Klarheit", so Kofler - und die beginnt bereits im August. Für eine gezielte Marketingkampagne vor dem Start wäre also eine schnelle Entscheidung des Kartellamts nötig.

Unterdessen konnte Arena der DFL die geforderte Bankbürgschaft über die Lizenzgebühren für die kommende Saison vorlegen können. Wie das Unternehmen bestätigte kommt die Bankgarantie erneut von der Citigroup. Und so betont Dejan Jocic, Geschäftsführer von arena: "Unabhängig von der Kooperation mit Premiere sind wir für die neue Saison operativ bestens vorbereitet." Doch wirtschaftlich wäre die Kooperation wohl dennoch dringend nötig.