Logo: Spiegel VerlagsgruppeDie Spiegel-Gruppe plant, im siebenstelligen Bereich zu investieren. Das kündigte deren Geschäftsführer Mario Frank im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstags-Ausgabe) an. Zentraler Punkt der Investitionen sei es, die Bedeutung des "Spiegel" zu erhalten, so Frank. Da sich der Verlag in einer sehr guten wirtschaftlichen Verfassung befinde, "ist es beim 'Spiegel' so, dass man ganz gelassen Evolution betreiben kann", so Frank.

Neben den Investitionen um das Herzstück des Unternehmens, die wöchentliche Zeitschrift "Spiegel", will der Verlag auch "massiv ins Internet investieren", da man von schrumpfenden Printmärkten ausgehe. "Im Internet ist es umgekehrt: Da explodieren die Zahlen, auch aufgrund des gesellschaftlichen Strukturwandels", so Frank. So werde der Internetableger "Spiegel Online" im laufenden Jahr einen höheren Anzeigenumsatz für den Verlag erwirtschaften als die Zeitschrift "Manager Magazin".
 

 
Ein wichtiges Element im Ausbau der Internetaktivitäten stellt der Ausbau des Bewegtbildangebotes dar. Mit Blick auf die Verlags-Tochter Spiegel TV sagte Frank: "Wir sind sehr froh, dass wir die Produktionskapazitäten haben, die werden wir nämlich mit Bewegtbildern in den Internetauftritt umlenken". Auch die Kooperation mit Startup-Unternehmen ist für Frank denkbar. Auch wolle man den Community-Gedanken aufnehmen.

Zudem plant der Verlag, begleitend zu den Titelthemen des Magazins DVDs zu produzieren. Die ersten vier Testläufe seien positiv verlaufen, so dass man in diesem Jahr sechs, im kommenden Jahr acht Datenträger mit entsprechenden Inhalten herstellen will. Zudem soll das Blatt durch die Beigabe redaktionell getriebener Hefte mit regional spezifischen Inhalten gestärkt werden.

Hinsichtlich seiner Position innerhalb des Verlages sagte Frank, der am ersten Januar als Geschäftsführer antrat: "Von der Redaktion bin ich - anders als es da und dort kolportiert wurde - außerordentlich freundlich aufgenommen worden". Mit Blick auf die komplexe Gesellschafterstruktur der Spiegel-Gruppe gehöre es zu seiner Aufgabe, stetig mit den entsprechenden sechs bis acht Entscheidungsträgern des Gesellschafterkreises zu kommunizieren. Mit seinem Vorgänger Karl Dietrich Seikel verbinde ihn ein freundlich Verhältnis. "Er berät mich und ist für mich unterwegs, um Dinge zu sondieren, die für uns interessant sein könnten", so Frank in der "FAZ".