Betty ist nicht Lisa - das musste Sat.1 in den vergangenen beiden Wochen schmerzhaft erfahren. Am 27. April startete der Berliner Sender mit "Alles Betty" eine neue US-Serie, die mit "Yo soy Betty, la fea" auf der gleichen Telenovela beruht wie die Sat.1-Telenovela "Verliebt in Berlin" mit Lisa Plenske, die monatelang bei Sat.1 für grandiose Quoten sorgte.
Doch mit der US-Umsetzung "Alles Betty", die mehr an "Der Teufel trägt Prada" als an "Verliebt in Berlin" erinnerte, wollte sich das deutsche Publikum so gar nicht anfreunden. Schon die Auftaktfolge verfolgten nur 1,23 Millionen Zuschauer, in der zweiten Woche kam mit nur noch 0,9 Millionen Zuschauern der komplette Absturz.
Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei desaströsen 5,8 Prozent - selbst in diesen für Sat.1 nicht gerade rosigen Zeiten ein äußerst niederschmetternder Wert. Nun hat sich Sat.1 entschieden zu handeln: "Alles Betty" wird mit sofortiger Wirkung aus dem Programm genommen, stattdessen kommt die eben erst in die Sommerpause verabschiedete "Schillerstraße" zurück. Von der gibt es bereits ab diesem Freitag um 20:15 Uhr jeweils die nach Sat.1-Meinung "besten Folgen" zu sehen.
Dass man damit große Sprünge machen wird am Freitagabend ist allerdings auch eher unwahrscheinlich. Sat.1 hat das Format, nachdem die Quoten zuletzt deutlich schwächelten, gerade in eine rund halbjährige Sommerpause geschickt, in der es komplett überarbeitet werden soll. Eigentlich wollte Sat.1 die lange Pause mit der Serie "Alles Betty" überbrücken. Was Sat.1 nun in den kommenden Monaten freitagabends sendet ist bislang ebenso unklar wie der Verbleib von "Alles Betty".