Der Aufsichtsrat der Telefilm Saar zieht aus den Betrugsfällen weitreichende Konsequenzen. Für die Mitarbeiter will man eine neue Perspektive schaffen.
Nachdem in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass die Telefilm Saar, ein Unternehmen der Werbetochter des Saarländischen Rundfunks, "Opfer betrügerischer Machenschaften" wurde, wird das Unternehmen nun liquidiert. Diese Entscheidung fällte der Aufsichtsrat des 1962 gegründeten Unternehmens am vergangenen Samstag in einer Sondersitzung.
Fritz Raff (Bild), Intendant des Saarländischen Rundfunks, schätzt die Schulden der Produktionsfirma Medienberichten zu Folge auf rund 20 Millionen Euro. Es gibt Anhaltspunkte, denen zu Folge Aufsichtsrat und Wirtschaftsprüfer der Telefilm Saar systematisch getäuscht wurden. Raff sprach in diesem Zusammenhang in der vergangenen Woche von einem System, das "augenscheinlich mit hoher krimineller Energie" betrieben wurde.
Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" gilt der Geschäftsführer der Telefilm Saar als vermisst. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Untreue und Bilanzmanipulation. Die von der Unternehmensschließung betroffenen 25 Mitarbeiter sollen zunächst Ersatzarbeitsplätze erhalten. Intendant Fritz Raff will für sie neue Perspektiven schaffen. Noch ausstehende Löhne werden gezahlt.