Es sah nach einem Befreiungsschlag aus, was da am 8. Februar verkündet wurde: Premiere vermarktet Arena auch via Satellit und damit wieder in ganz Deutschland. Beide Pay-TV-Anbieter hatten mit einigen Problemen zu kämpfen. Während Arena Verluste im dreistelligen Millionenbereich anhäuft, lief die Neukundengewinnung bei Premiere spürbar schleppender.
Etwas mehr als zwei Monate später kam in der vergangenen Woche dann der Rückschlag. Die Vermarktung wurde ausgesetzt, weil das Kartellamt den Deal, der auch eine Beteiligung von Arena am eigentlichen Konkurrenten Premiere in Höhe von immerhin rund 16 Prozent vorsah, offensichtlich nicht einfach durchwinken will.
In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" äußerte sich Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer erstmals öffentlich zu den Bedingungen, die die Kartellwächter an Premiere und Arena stellen. So äußert er die Befürchtung, dass die Zusammenarbeit der beiden einzigen Konkurrenten den Wettbewerb wieder aushebeln könnten. "Eine Freistellung ist nur dann möglich, wenn es zu Effizienzgewinnen kommt und die Kunden daran anemessen beteiligt werden", so Heitzer.
Man warte nun auf Vorschläge der beiden beteiligten Unternehmen. Offensichtlich fordert man den Nachweis, dass die Kunden aus der Kooperation nachhaltige Vorteile haben, die die Nachteile der Wettbewerbsbeschränkung überwiegen. Dies könnten etwa niedrigere Preise oder Einsparungen für technisches Gerät sein, wie die "FAZ" spekuliert.
Ob die Prüfung bis Ende Mai abgeschlossen ist, ist derzeit noch völlig offen. Bis dahin dauert vorläufig die Unterbrechung der Arena-Vermarktung durch Premiere. Sollte der Deal letztlich nicht genehmigt werden, sei es sogar möglich, dass auch die in den letzten Monaten geschlossenen Verträge wieder hinfällig würden, so Heitzer. Dies sei bislang allerdings "reine Theorie".