In der kommenden Woche soll Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler gewählt werden, das Team der Ministerinnen und Minister der Union ist kürzlich schon vorgestellt worden. Und nun ist auch klar, wer künftig für die neue Bundesregierung sprechen soll. Die Wahl fiel dabei auf den langjährigen "SZ"-Journalisten Stefan Kornelius. Die Tageszeitung berichtete am Dienstagabend selbst über den anstehenden Wechsel Kornelius’ in die Politik.
"Die Süddeutsche Zeitung dankt Stefan Kornelius für seine herausragenden Verdienste um unsere Redaktion", heißt es in einem Artikel. Und tatsächlich hat der Journalist in den vergangenen mehr als 30 Jahren Impact hinterlassen. Kornelius war seit 1991 bei der "SZ", zuerst als Korrespondent in Bonn, später auch in Washington und Berlin. 2000 übernahm er die Leitung des Ressorts Außenpolitik, seit 2021 war er Ressortleiter Politik. Vor seiner Zeit bei der "SZ" war Stefan Kornelius 1986 Mitbegründer der Fachzeitschrift "Medium Magazin".
Stefan Kornelius folgt im Amt des Regierungssprechers auf Steffen Hebestreit, der diesen Job in den vergangenen Jahren innehatte. In der neuen Bundesregierung wird Kornelius ein Team von drei Sprechern leiten. Seine künftigen Stellvertreterinnen bzw. Stellvertreter werden von SPD und CSU nominiert. Die CSU will für diesen Posten offenbar den bisherigen Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Sebastian Hille, nominieren. Das berichten unter anderem die Nachrichtenagentur dpa sowie Table.Media. Über die Sprecher-Personalie von der SPD gibt es noch keine Informationen.
Mit Stefan Kornelius holt Friedrich Merz nun jedenfalls den nächsten Journalisten in sein Team. Zuletzt wurde auch bekannt, dass Wolfram Weimer, Medienunternehmer und ehemaliger Chefredakteur von "Welt", "Focus" und "Cicero", neuer Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien werden soll (DWDL.de berichtete). Das sorgte teilweise für Kritik, Gegner der Personalie warfen Weimer vor, bislang nicht als Kulturinteressiert aufgefallen zu sein. Andere kritisierten die Tatsache, dass Weimer bis zuletzt mit seinem eigenen Medienunternehmen tätig war - und künftig etwa über Geld für die Deutsche Welle entscheiden muss, einem potenziellen Konkurrenten seiner bisherigen Medien.