Peter Rapp ist tot. Der österreichische Kultmoderator, der das Fernsehen im Land über Jahrzehnte hinweg geprägt hat, ist im Alter von 81 Jahren gestorben, das berichten mehrere österreichische Medien übereinstimmend. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete Rapp als Journalist bei der "Kronen Zeitung" und dem "Express", schnell zog es ihn aber auch ins Fernsehen. Sein TV-Debüt feierte er 1963 als Sänger in der Sendung "Leute von Heute".
Einige Jahre später folgte Rapps Durchbruch, als er Radiosprecher bei Ö3 wurde. Bei der Popwelle des ORF moderierte er schon bald und über viele Jahre hinweg die Jugend-Sendung "Spotlight". 1987 übernahm er außerdem die Moderation der TV-Spendengala "Licht ins Dunkel", die er bis 2010 präsentierte. Während dieser Zeit führte er auch durch für Österreich prägende Sendungen wir "Hoppala", "Die große Chance" oder "Wer A sagt".
Rapp moderierte im ORF auch über viele Jahre hinweg die Show "Millionenrad", die erst 2018 als "Brieflos-Show" endete. Das war eigentlich nur eine Werbesendung für die österreichischen Lotterien, dennoch schaffte Rapp auch damit einen gewissen Kultstatus. Bei der Castingshow "Die große Chance" feierte Rapp zwischen 2012 und 2014 außerdem nochmal ein großes Show-Comeback, da dann allerdings nicht mehr als Moderator, sondern als Jury-Mitglied.
Während seiner Karriere musste der Moderator aber auch immer wieder mit Rückschlägen kämpfen. In den 90er Jahren hatte er finanzielle Schwierigkeiten und musste Privatinsolvenz anmelden - alles begleitet natürlich von einem großen Medienrummel. Seinem Ansehen hat das nicht geschadet. Nach 1997 und 1999 wurde er auch 2013 mit dem Film- und Fernsehpreis Romy ausgezeichnet.
In den vergangenen Jahren wurde es etwas ruhiger um Rapp. Ab 2019 führte er hin und wieder durch einige Ausgaben der Live-Quiz-App "Quipp", die damals von ProSiebenSat.1Puls4 betrieben wurde. Zur damaligen Zeit waren mehrere solcher Apps beliebt, dauerhaft durchgesetzt haben sie sich aber nicht. 2020 erhielt er im ORF außerdem die Sendung "Als wäre es gestern gewesen". In der mehrmals im Jahr ausgestrahlten Nostalgieshow zeigte Rapp Ausschnitte aus verschiedenen ORF-Shows der vergangenen Jahrzehnte und gab dabei auch einige Anekdoten preis. Die letzte Ausgabe lief im Februar 2024.
Anlässlich des Todes von Peter Rapp haben nun gleich zwei Sender Programmänderungen angekündigt. In der ORF-Boulevardsendung "Seitenblicke" geht es am Freitag monothematisch um den verstorbenen Moderator. Am Samstag (26. April) zeigt ORF 2 um 22 Uhr das Porträt "Peter Rapp – Erinnerungen an eine TV-Legende". Danach zeigt der Sender "Als wäre es gestern gewesen – Made in Austria" sowie eine "Stöckl"-Ausgabe mit Peter Rapp und Hans Krankl. Mit einer Folge von "Spotlight" aus dem Jahr 1974 beendet der ORF um 1 Uhr den TV-Abend in Gedenken an Rapp. Puls 4 will den verstorbenen Showmaster am Samstag ab 18:15 Uhr würdigen, geplant ist die Ausstrahlung von zwei Spezial-Ausgaben von "Sehr Witzig!?" mit Rapp als Gast.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sagt: "Es gibt nur wenige Namen, die so untrennbar mit dem ORF verbunden sind wie Peter Rapp. Und es gibt wohl keinen, der den Begriff des ORF-Showmasters so lange so ausgefüllt hat wie er. Wahrscheinlich war Peter Rapp der letzte Universal-Entertainer des Fernsehens und wird daher dem ORF und seinem Publikum umso mehr fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie."
ORF-Fernsehdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz: "Peter Rapp war eine Institution, ein Unikat, ein Herzensmensch mit einem feinen Gespür für Unterhaltung und Nähe. Seine Stimme, sein Lachen, seine Neugier – all das war über Jahrzehnte ein fixer Bestandteil des ORF und hat Generationen geprägt. Mit Formaten wie ‚Spotlight‘, ‚Hoppala‘ oder ‚Die große Chance‘ hat er österreichische TV-Geschichte geschrieben. Er fehlt uns – menschlich wie beruflich."