Der SWR schließt das Kapitel "Newszone" ab, das dem Sender vor allem viel Streit und eine langwierige und noch immer andauernde juristische Auseinandersetzung mit den Verlagen gebracht hat. Gestartet war das Angebot als redaktioneller Teil von dasding.de. Das Ziel des SWR war es, junge Menschen mit einem Nachrichtenangebot zu erreichen, das die Meldungen "auf Augenhöhe" präsentieren soll.

16 Verlage sahen darin den unerlaubten Versuch, ein "presseähnliches" Angebot zu starten und zogen umgehend nach dem Start gemeinsam gegen die App vor Gericht. Seither wird ein juristischer Streit um die - schon längst nicht mehr aktuelle - Version vom 14. April 2022 geführt. Nachdem die Verlage in erster Instanz siegreich waren, stellte der SWR das Angebot im Herbst 2022 vorerst wieder ein. Inzwischen wurde das Urteil aufgehoben, doch der Rechtsstreit ist noch immer nicht endgültig entschieden.

Nachdem zwischenzeitlich ein Schlichtungsverfahren gescheitert war und der SWR mit einem plötzlichen Kooperationsangebot bei den Verlagen nur Irritierung hervorgerufen hatte, brachte man "Newszone" nach eineinhalb Jahren Pause und trotz des weiter schwelenden Streits im Frühjahr 2024 wieder zurück. Doch auch in überarbeiteter Form stieß es bei den Verlagen nicht auf Wohlwollen.

Doch nun hat sich das Angebot nicht wegen der Verlags-Bedenken oder einer juristischen Entscheidung erledigt, sondern wegen Erfolglosigkeit. "Mit den überarbeiteten Inhalten, die seit dem Restart im März 2024 online waren, entspricht das redaktionelle Angebot jedoch nicht den Ansprüchen der jungen Zielgruppe zwischen 16 bis 25 Jahren in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Die Nutzungszahlen stagnieren auf niedrigem Niveau", teilt der SWR am Freitag mit.

Zum 31. Mai 2025 werde man daher den redaktionellen Teil "Newszone" inklusive der Ausspielungen über das Radio, über die App und über TikTok einstellen. Die dadurch frei werdenden Ressourcen wolle man in die Entwicklung eines neuen, zielgruppengerechten Angebots stecken. "Mit Blick auf die digitale Strategie des SWR bleibt die Herausforderung bestehen, junge Menschen mit verlässlichen Nachrichten in einer auf sie angepassten Ansprache und Themenauswahl zu erreichen", so der SWR.

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