Unter dem Titel "Phoenix muss bleiben! - Für eine besser informierte Republik" sind in den zurückliegenden Wochen Unterschriften gesammelt geworden. Die Initiatoren der Petition haben es sich zum Ziel gesetzt, den Doku- und Ereigniskanal Phoenix zu retten. Dessen Aus steht zwar gar nicht unmittelbar bevor. Durch die von der Politik beschlossenen Reformen müssen aber auch einige Spartenkanäle weichen - Phoenix soll nach dem Willen der Unterzeichner jedoch erhalten bleiben.
Mittlerweile hat man 103.000 Unterschriften gesammelt - und diese wollen die Initiatoren nun an die zuständigen Politikerinnen und Politiker übergeben. Geschehen soll das am kommenden Mittwoch am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz. Die Übergabe soll bereits am frühen Vormittag erfolgen, angekündigt haben sich unter anderem Heike Raab, Staatssekretärin Rheinland-Pfalz und Koordinatorin der Rundfunkkommission, sowie Andreas Handschuh, Chef der Staatskanzlei Sachsen und Vorsitzender der MPK.
Bei der Ministerpräsidentenkonferenz soll der sogenannte Reformstaatsvertrag unterschrieben werden. Danach muss er noch durch alle 16 Landesparlamente, Ende des Jahres soll er dann in Kraft treten. Die Öffentlich-Rechtlichen haben in der Umsetzung Spielraum, auch bei der Streichung der Spartenkanäle. Noch gibt es aber keine Entscheidungen darüber, welche Sender weichen müssen - und welche bestehen bleiben.
Zu den Unterzeichnern der Phoenix-Petition gehören auch einige prominente Köpfe, Medienschaffende sowie ehemalige und aktive Politikerinnen und Politiker, darunter Michel Friedman, Norbert Lammert, Petra Pau, Senta Berger, Sigmar Gabriel, Gesine Schwan, Diana Kinnert, Gregor Gysi, Julia Klöckner, Stephan Lamby, Igor Levit, Bjarne Mädel, Jörg Thadeusz oder auch Oliver Welke und Kai Wiesinger.
Publizist Michel Friedman gehörte zu den Erstunterzeichnern. Er sagt: "Medienvielfalt und Nachrichtensender sind in einer Zeit der Desinformation und Lügen unverzichtbar." Und Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D., ergänzt: "Der Bundestag verhandelt öffentlich, bestimmt Artikel 42 Grundgesetz. Kein anderer Sender kommt dieser Bestimmung unserer Verfassung seit über 25 Jahren besser nach als der Sender Phoenix." Petra Pau, Vize-Bundestagspräsidentin: "Information und Dokumentation sind Grundlagen für die eigene Meinungsbildung. Sie sollten weiterhin für alle frei zugänglich sein, deshalb muss Phoenix bleiben."