Viel wird in der Branche derzeit über künstliche Intelligenz gesprochen. Der WDR hat nun schon seit einigen Wochen eher unbemerkt ein spannendes Projekt auf den Weg gebracht, das zeigt, welche Chancen der Einsatz von KI mit sich bringt. Konkret setzt der öffentlich-rechtliche Sender neuerdings bei der Live-Ausstrahlung seiner elf "Lokalzeit"-Ausgaben auf KI-generierte Untertitelung - was vor allem all jenen Zuschauerinnen und Zuschauern hilft, die nicht oder nicht gut hören können.
Wie ein Sprecher des Senders gegenüber DWDL.de bestätigte, stehen die KI-Untertitel während des Livestreams aktuell im Web und Browser zur Verfügung. In Zukunft wolle man weitere Ausspielwege unterstützen und schon bald bei neueren Smart-TVs mit HbbTV beginnen. "Wir haben uns zu diesem Zeitpunkt für den Start des Angebots entschieden, da der Vorteil für Menschen, die darauf angewiesen sind, bereits jetzt überwiegt", heißt es. "Denn eine Live-Untertitelung der elf parallel laufenden Ausgaben der WDR-'Lokalzeit' war ohne KI bisher nicht umsetzbar."

Technisch steckt ein im WDR laufender Cloud-Dienst hinter dem Projekt, der nach Angaben des WDR auch anderen ARD-Landesanstalten zur Verfügung steht. So setze etwa Radio Bremen die Technologie seit Anfang des Jahres für sein Regionalmagazin "buten un binnen" ein.
Worterkennung noch "nicht immer exakt"

Gleichzeitig räumte sie allerdings ein, dass "trotz vieler kluger Ideen in der Entwicklung noch nicht jede Untertitel-Zeile perfekt synchron zum Bild" passe und die Worterkennung "nicht immer exakt" sei. Auf DWDL.de-Nachfrage erklärte der WDR jedoch, dass man permanent im laufenden Betrieb nachjustiere, "um das Angebot weiter zu verbessern". Gabi Ludwig blickt ohnehin optimistisch nach vorne: "Wenn wir davon ausgehen, dass die Entwicklung künstlicher Intelligenz so rasant weiter geht, ist es aber nur einer Frage der Zeit, bis die Untertitel unseren Qualitätsansprüchen vollends genügen."