Schon seit Jahren arbeitet der Verein Klima vor Acht daran, dass die Klima-Berichterstattung bei ARD und ZDF ausgebaut wird. Mit den Ergebnissen ist man aber nicht zufrieden, vor allem fordert man eine regelmäßige Sendung, die sich dezidiert mit dem Klima auseinandersetzt. Daher hat der Verein im Dezember eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen, die sich an Unternehmen richtet. So sollen 250.000 Euro zusammenkommen. Damit will Klima vor Acht einmalig einen Werbeplatz im Ersten kaufen, um dort eine beispielhafte Klima-Sendung zu zeigen

Während man zum Start der Aktion bereits 25.000 Euro zusammen hatte und die insgesamt eingesammelte Summe zuletzt wochenlang bei 30.000 Euro lag, kann man jetzt einen großen Schritt verkünden. So steuern die zwei Unternehmen GLS Gemeinschaftsbank eG und Prokon Regenerative Energien eG jeweils 50.000 Euro zum Ziel bei. Damit hat Klima vor Acht auf einen Schlag also 100.000 Euro eingesammelt, insgesamt steht man mittlerweile bei 130.000 - mehr als die Hälfte der Zielsumme. 

Gut möglich, dass Klima vor Acht die 250.000 Euro im Verlaufe des Jahres noch zusammenbringt. Wie es danach weiter geht, ist aber unklar. Ein Automatismus ist der Plan nämlich nicht. Bei der zuständigen ARD-Vermarktungstochter ARD Media wies man zuletzt gegenüber der "FAZ" unter anderem darauf hin, dass die von Klima vor Acht produzierten Beispielvideos in der Form nicht den wichtigsten Kriterien für einen Werbespot genügen würden. Es handele sich nämlich nicht um "Wirtschaftswerbung gemäß des Medienstaatsvertrags (Paragraph 2 Absatz 2 Nr. 7) mit der Eigenschaft einer doppelten Entgeltlichkeit". 

Im Medienstaatsvertrag heißt es unter anderem: Werbung ist jede Äußerung, "die der unmittelbaren oder mittelbaren Förderung des Absatzes von Waren und Dienstleistungen, einschließlich unbeweglicher Sachen, Rechte und Verpflichtungen, oder des Erscheinungsbilds natürlicher oder juristischer Personen, die einer wirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen, dient und gegen Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung oder als Eigenwerbung im Rundfunk oder in einem Telemedium aufgenommen ist". Das trifft auf eine Klima-Sendung wohl eher nicht zu. Außerdem ist im Medienstaatsvertrag ebenfalls recht klar festgehalten: "Werbung politischer, weltanschaulicher oder religiöser Art ist unzulässig."

Bei Klima vor Acht ist man auf diese Punkte bislang noch nicht eingegangen. Jetzt freut man sich erst einmal über die zusätzliche Unterstützung der zwei genannten Unternehmen. "Die Unterstützung der GLS-Bank und von Prokon ist ein starkes Signal aus der Wirtschaft für eine bessere Klimaberichterstattung", sagt Friederike Mayer aus dem Vorstand des Vereins. "Wir erwarten, dass die Kampagne zu einem Umdenken der Programmentscheider:innen beitragen und die Klimakrise im öffentlich-rechtlichen Rundfunk endlich ernst genommen wird."