Spätestens mit dem Aus des kurzlebigen Freevee als eigenständigem Streamingdienst ist Prime Video für Amazon die eine App für alles, wenn es um Streaming geht. Und das wird bei der Vielzahl unterschiedlicher Inhalte fast schon unübersichtlich viel: Neben den lange etablierten kostenpflichtigen SVoD-Inhalten - also dem klassischen Angebot - bündelt die App AVoD-Content (werbefinanziert), den Einzelkauf von Serien und Filmen (TVoD), den Bereich zubuchbarer Prime Channels über den z.B. DAZN oder Paramount buchbar sind. Und auch Live TV, darunter alle öffentlich-rechtlichen Sender.

Und genau dieser Bereich bekommt am 17. April Zuwachs: Amazon startet Prime, ein lineares TV-Programm das rundum die Uhr kuratiert Programm aus dem Inklusiv-Kosmos von Prime Video anbietet. Zum Sendestart zeigt Prime um 20.15 Uhr die ersten beiden Episoden der neuen Staffel „LOL: Last One Laughing“.  Im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de erläutert Christoph Schneider, Country Director Prime Video Deutschland, die Strategie dahinter: Der Sender soll den Einstieg erleichtern, wenn die Vielfalt des Angebots zu überwältigend erscheint. 

Christoph Schneider © Prime Video / Clou Media
Von einem Schaufenster spricht Schneider, mit dem man insbesondere bei jenen bestehenden aber auch potentiellen Kunden punkten will, denen aus Gewohnheit die lineare TV-Welt vertrauter ist. Das Programm sei kuratiert und umfasst auch Live-Übertragungen wie die Champions League für Kunden in Deutschland und Tennis aus Wimbledon für Kunden in Deutschland und Österreich. Damit hebe sich Prime ab von oft monothematischen FAST-Channels mit Archivware. 

Bei Prime wird es auch Werbeunterbrechungen geben - aber weniger und kürzer als im Free TV, sagt Schneider im Gespräch mit DWDL.de. Amazons Einstieg in die Werbevermarktung ist zweifelsohne auch ein Treiber dieses Projekts, um auf diesem Weg Agenturen und Werbekunden eine aus dem TV bekannte Buchungslogik zu bieten. Bei exklusiv übertragenen Champions League Spielen hatte sich Amazon ausnahmsweise auch schon mal in die Zahlen schauen lassen. Mittelfristig werde man auch die Reichweite des neuen Senders messen lassen, stellt Schneider in Aussicht.

Zu den weiteren Programmen, die beim neuen Sender ins lineare Schaufenster gestellt werden sollen, zählen internationale Produktionen wie „Reacher“, „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, „Fallout“ oder „Culpa Mia – Meine Schuld“, auch „Maxton Hall“ wird nochmal zur Primetime ins Programm genommen, ebenso wie „Perfekt verpasst“ mit Anke Engelke und Bastian Pastewka.

Das gesamte Interview mit Christoph Schneider, Country Director Prime Video Deutschland, über Programm, Partnerschaften und Gerichtsprozesse lesen Sie am Donnerstag bei DWDL.de.