Ver.di und DJV melden eine vorläufige Einigung in den Tarifverhandlungen mit dem öffentlich-rechtlichen Deutschlandradio, die nun von den zuständigen Gremien auf allen Seiten noch abgesegnet werden muss. Der neue Tarifvertrag, der für die rund 1.400 angestellten und arbeitnehmerähnlichen freien Medienschaffenden des DLR gilt, hat eine Laufzeit von 33 Monaten und sieht eine Erhöhung der Honorare und Gehälter um acht Prozent vor, die zum Januar 2026 greifen soll.
Obendrein wird auch das Urlaubsgeld, sozial gestaffelt, deutlich um 30 bis 41 Porzent erhöht, wobei Führungskräfte hier ausgenommen sind. Dieser Punkt wird bereits im Mai umgesetzt. Dazu erhalten Angestellte Einmalzahlungen in zwei Stufen in Gesamthöhe von 3.800 Euro und für Auszubildende, Trainees und Volontärinnen und Volontäre von 1.900 Euro sowie für Freie in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Einmalig können sich Angestellte außerdem noch über einen zusätzlichen freien Tag in diesem Jahr freuen. Der Tarifvertrag läuft vom April 2024 bis Dezember 2026.
Die Gewerkschaften zeigen sich zufrieden. Ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel: "Eine relativ starke Tariferhöhung um acht Prozent und mehrere zusätzliche materielle Verbesserungen lassen das Tarifergebnis im Verhältnis zu anderen Sendern in der ARD und dem ZDF vergleichbar stark ausfallen. Die besonderen Bedingungen des bundesweit aufgestellten Deutschlandradios mit seinen Informations-, Politik-, Kultur- und Bildungsangeboten in Radio- und Onlineformaten haben die Verhandlungen zwar in die Länge gezogen. Nun erhalten die Kolleginnen und Kollegen aber endlich auch die finanzielle Anerkennung für ihre Leistungen für die gesamte Bevölkerung, die sich in Zeiten multipler Krisen auf Inhalte und Aktualität der Radiobeiträge, also die Arbeit der Freien und angestellten Radiomacherinnen und -macher verlassen können."
DJV-Justiziarin Hanna Möllers: "Wir sind erleichtert, dass Deutschlandradio letztlich das Einsehen hatte, dass die Gehälter und Honorare in Zeiten anhaltender Inflation nicht stagnieren dürfen. Auch wenn die Erhöhung den Reallohnverlust nicht vollständig ausgleicht, betrachten wir unser Verhandlungsergebnis als großen Erfolg. Die finanziellen Rahmenbedingungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bleiben schwierig."