„Sie waren es gewohnt, aus dem Hause ‚Clap‘ stets Meldungen zu erhalten, die mit Augenzwinkern und Humor die Macher der Medienwelt zum Thema hatten“, beginnt Peter „Bulo“ Böhling seinen Nachruf. Umso mehr betrübe es ihn, mitteilen zu müssen, dass sein langjähriger Freund und Mitstreiter Daniel Häuser plötzlich und unerwartet gestorben sei. „Ein schwer zu fassender und ertragender Verlust vor allem für seine Familie. Aber auch für alle, die ihn kannten. Und: für die gesamte Medienbranche.“

Clap Club © Clap Club
Daniel Häuser und Peter „Bulo“ Böhling haben sich 1999 in der Redaktion der „Werben & Verkaufen“ kennengelernt, 2006 dann selbstständig gemacht mit „Clap“, dem People-Magazin der Medienbranche oder wie es damals hieß: Ein Heft für Neugierige, Eitle und Schadenfrohe. Bis 2016 haben beide zusammen die Chefredaktion geführt, angesichts des kleinen Teams darf man sagen: Den Laden geschmissen. Böhling konzentrierte sich danach auf seine Rolle als Herausgeber.

Über seinen Weggefährten sagt Böhling im Nachruf:

Daniel Häuser, einen der besten (und wenigen studierten!) Journalisten, die ich je kennenlernen durfte. Ein Netzwerker, ein Unbestechlicher, ein Nach- und Mitdenker, ein Branchenfuchs, ein Moderierender, ein Moderater, ein Geschichtenerkenner, ein Durchschauer, ein Aufdecker, ein Newsfinder - ein „Newshausen“, wie er sich auf Twitter nannte. Und ein wahnsinnig guter Typ noch dazu, dem man bedingungslos vertrauen konnte.

Seit 2016 führte Daniel Häuser das „Clap“-Magazin im Alleingang, sorgte über die gedruckten Ausgaben hinaus immer wieder freitags auch online für Schlagzeilen. In einer Zeit von Übernahmen, Synergien und Einsparungen sank in den vergangenen Jahren die Zahl von Medienjournalistinnen und -journalisten, die man bei den wichtigen Events der Branche noch antreffen konnte. Daniel Häuser war in diesen Zeiten eine auch bei DWDL.de sehr geschätzte Konstante, ein gern gesehener Kollege. 

Häuser beherrschte die Balance zwischen einerseits großen Porträts in „Clap“, die über die Jahre vielen Medienmacherinnen und -machern eine große Bühne bereitete - und der investigativen, unbequemen Nachricht. Von Personalien bis Stellenabbau oder Umstrukturierung. Persönliche Begegnungen mit ihm begannen nicht selten mit den Worten „Sag mal, hast du eigentlich schon gehört“. Eine Spürnase für das, was insbesondere im Münchener Medienzirkus los war.

Die Nachricht von seinem Tod macht uns sehr betroffen, nicht nur weil wir seine Arbeit bei „Clap“ von Anfang an verfolgt und die neue Farbe im Medienjournalismus begrüßt haben. Daniel Häuser war im Rahmen einer Kooperation zwischen „Clap“ und DWDL vor vielen Jahren auch mehrfach für uns unterwegs - ob auf Münchener Terminen oder bei der MIPTV in Cannes. 15 Jahre ist das her. Aber auch danach blieb stets gegenseitige Wertschätzung für inhabergeführten, unabhängigen Medienjournalismus.

Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und Liebsten.