Der Brutto-Werbemarkt ist alles in allem mit einem ganz leichten Wachstum ins Jahr gestartet. So stiegen die Werbe-Investitionen im Januar im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres um 0,3 Prozent auf 2,42 Milliarden Euro. Für die TV-Branche, auf die wie immer der größte Teil des Kuchens entfiel, reichte es aber nicht mal für ein solch kleines Plus, hier lagen die Brutto-Umsätze im Januar leicht um 0,4 Prozent unter dem Vorjahreswert bei 1,09 Milliarden Euro.
Immerhin fiel der Start ins neue Jahr aber nicht so rabenschwarz aus wie noch der Ausklang des alten Jahres. Im Dezember war der sonst übliche Jahresendspurt ausgefallen, das Minus hatte hier fürs Fernsehen noch ganz bittere 8,4 Prozent betragen. Es hätte also auch schlimmer kommen können, doch ein schwungvoller Start in 2025 sieht natürlich anders aus. Über einen richtigen Kavalierstart kann man sich hingegen bei den Radiosendern freuen.
Dort schnellten die Brutto-Werbeumsätze im Vergleich zum Vorjahr nämlich um 19,4 Prozent in die Höhe auf nun knapp 175 Millionen Euro. Keiner anderen Mediengattung gelang Vergleichbares, doch auch für die Zeitungen lief es mit einem Plus von 6,4 Prozent ziemlich gut, die Out-Of-Home-Werbung wuchs um 5,6 Prozent. Ein besonders deutliches Minus gab's hingegen für die Online-Werbung, die laut der Brutto-Zahlen um 14,9 Prozent einbrach, auch für die Publikumszeitschriften war es angesichts eines Minus von 5,8 Prozent alles andere als ein guter Start ins Jahr.
Verlass war zum Start ins Jahr unterdessen der Nielsen-Auswertung zufolge vor allem auf die Rewe-Gruppe: Rewe selbst investierte demnach 114 Prozent mehr als im Vorjahr in Werbung, der zugehörige Discounter Penny gar 149,6 Prozent. Damit belegte Rewe Platz 2 hinter Procter & Gamble, das ebenfalls 19,8 Prozent mehr in Werbung investierte, Penny arbeitete sich auf Platz 4 hinter Lidl und vor Aldi vor. Insgesamt lagen die Brutto-Werbeausgaben des Lebensmitteleinzelhandels mit 25,9 Prozent über dem Januar-Wert des Vorjahres, es blieb die Branche mit den mit Abstand höchsten Werbeausgaben. Deutlich rückläufig waren hingegen die Werbe-Investitionen von Streaming-Diensten (-35,4 Prozent), für Online-Dienstleistungen (-26,6 Prozent) und für Unternehmens-Werbung (-21,6 Prozent). Auch die Autohersteller senkten ihre Werbeausgaben um fast 20 Prozent.
Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer. Dennoch sind die Nielsen-Zahlen ein Indikator für die grundsätzliche Entwicklung des Marktes.