Erstmals seit zehn Jahren schreibt Euronews wieder schwarze Zahlen. Wie der europäische Nachrichtensender am Montag mitteilte, habe Euronews das Jahr 2024 mit einem positiven EBITDA abgeschlossen. Pedro Vargas David, Chairman des Senders, sprach von einem "erstaunlichen Wendepunkt für Euronews". Zugleich kündigte er nach einer dreijährigen "schmerzhaften und schwierigen Umstrukturierung" einen "völligen Neuanfang" für das Netzwerk an.

Fast zwei Jahre ist es her, dass Euronews die Hälfte seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entließ und einen Verkauf der Sendezentrale in Lyon ankündigte. Inzwischen betreibt der Sender eine zentrale Nachrichtenredaktion in Brüssel und will weitere lokale Büros eröffnen. Gerade erst hat Euronews einen polnischen Ableger gestartet, noch in diesem Jahr sollen darüber hinaus Franchise-Kanäle in Bosnien-Herzegowina und Montenegro sowie zwei weiteren Ländern folgen. Man wolle "die Stimme Europas in die Welt" bringen, so David.

Auch Claus Strunz, einst "Bild"-Chefredakteur und inzwischen CEO und Chefredakteur von Euronews, wird beim Ausbau eine Rolle spielen. In einer zunehmend polarisierten Welt sei der "Zugang zu vertrauenswürdigem 360-Grad-Journalismus noch nie so wichtig wie heute", sagte er. "Da die Bedrohungen und Herausforderungen für Europa dramatisch zunehmen, brauchen die Europäer eine klare, faktenbasierte und unvoreingenommene Berichterstattung, um sich in einer sich schnell verändernden Welt zurechtzufinden."

Gerade erst hatte Strunz bekanntgegeben, auch das Angebot des Senders in Deutschland ausbauen zu wollen. Dafür hat Euronews gerade ein neues Büro bezogen, in dem perspektivisch acht bis zehn Korrespondenten arbeiten sollen (DWDL.de berichtete).