Disney hat zuletzt die Abopreise für Disney+ rund um die Welt spürbar erhöht, was sich nun in leicht sinkenden Abo-Zahlen niederschlägt. Die dürfte Disney aber in Kauf nehmen, weil das Streaming-Geschäft nun das dritte Quartal in Folge profitabel betrieben werden konnte. Der Reihe nach: Die Zahl der Disney+-Abos lag am Stichtag 28. Dezember weltweit bei 124,6 Millionen und damit um 700.000 niedriger als noch drei Monate zuvor. Dabei verzeichnete Disney+ in den USA und Kanada sogar ein Wachstum um 800.000, das aber von einem kräftigen Rückgang um 1,5 Millionen außerhalb des Heimatmarktes konterkariert wurde.
Der Umsatz je Kunde oder Kundin stieg aber zugleich in den USA und Kanada um 4 Prozent auf 7,99 Dollar, außerhalb dieser Länder sogar um sechs Prozent auf 7,19 Dollar. Gute Nachrichten kamen zudem auch von Hulu: Hier stieg die Zahl der VoD-Abos binnen drei Monaten deutlich um 1,6 Millionen auf nun 49 Millionen. In den USA hat dabei vor allem geholfen, dass man nun Disney+ und Hulu als Bundle anbietet. Generell zeigte man sich bei Disney mit der Abo-Entwicklung daher auch zufrieden. Man habe angesichts der Preiserhöhungen eine höhere Abwanderung erwartet, hieß es.
Die steigenden Preise führten jedenfalls dazu, dass Disney mit seinem Streaming-Geschäft insgesamt nun 6,07 Milliarden Dollar erlöste, das waren 9 Prozent mehr als noch im letzten Quartal 2023. Während damals noch ein Verlust von 138 Millionen Euro angefallen war, weist man nun einen operativen Gewinn von 293 Millionen Euro aus. Das waren nochmal 40 Millionen mehr als im Vorquartal.
Verglichen mit den linearen Sendern ist das immer noch wenig - der operative Gewinn lag da im 4. Quartal 2024 bei 1,1 Milliarden Dollar - bei einem Umsatz, der mit 2,62 Milliarden nicht mal halb so hoch war wie im Streaming. In den USA blieben Umsatz und Gewinn der linearen Sender übrigens konstant - dass sich der sonst zu beobachtende generelle Abwärtstrend nicht fortsetzte, liegt an hohen Werbeeinnahmen durch politische Werbung vor der Wahl. Insgesamt weist Disney für die linearen Sender zwar rückläufige Zahlen aus, die allerdings vor allem aus dem Verkauf von Star India resultieren.
Der Gesamt-Konzern konnte unterdessen den Umsatz um fünf Prozent auf 24,69 Milliarden Dollar steigern, der Gewinn vor Steuern stieg um 27 Prozent auf 3,66 Milliarden Dollar. Dass im Entertainment-Segment der Umsatz um 9 Prozent und der operative Gewinn sogar um 95 Prozent stieg, ist nicht zuletzt auch einem starken Geschäft an den Kinokassen zu verdanken. Vor allem "Vaiana 2" lief hier so gut, dass der Umsatz um 34 Prozent über dem Vorjahresquartal lag. Und dass statt eines Verlusts von 224 Millionen Dollar nun ein Gewinn von 312 Millionen anfiel. Das Segment Sport hielt den Umsatz bei 4,85 Milliarden in etwa konstant, der operative Gewinn lag bei 247 Millionen Dollar. Im Vorjahr zog Star India hier das Segment noch nach unten.