Nur zwei Tage vor seiner Jahrespressekonferenz hat der Südwestrundfunk (SWR) überraschend angekündigt, den Umfang seiner in Eigenregie hergestellten Produktionen, spürbar verringern zu wollen. Eingestellt werden diese zwar nicht, der nun vorgestellte Reformplan sieht vor, dass Formate aus der Fiktion und Unterhaltung, die bislang am Standort Baden-Baden erstellt werden, ab 2026 schrittweise als Auftragsproduktionen an externe Produktionsfirmen vergeben werden.
Daneben hat der Schritt weitere Auswirkungen auf den Standort Baden-Baden. Der SWR plant nämlich zugleich eine Reduzierung seiner dortigen Studioflächen. Entlassungen stehen derweil zwar nicht im Raum, der Sender spricht aber davon, dass "die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren genutzt" werden soll, "um den notwendigen Umbau sozialverträglich zu gestalten". Nach Angaben von Technikdirektor Michael Eberhard sollen die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb des SWR für neue Aufgaben qualifiziert werden oder bei der Produktion anderer Formate eingesetzt werden, die der Sender weiter selbst herstellt. "Perspektivisch stellen wir uns in der Produktion flexibler auf - das gesamte Leistungsprofil der Technik- und Produktionsbereiche wird auf Kernanforderungen und zukunftsorientierte Aufgaben ausgerichtet", so Eberhard.
Bekenntnis zum Standort Baden-Baden
SWR-Intendant Kai Gniffke: "Die Mediennutzung der Menschen verändert sich rasant und mit ihr der SWR. Dabei müssen wir verantwortungsvoll mit den uns anvertrauten Mitteln umgehen und werden deshalb künftig stärker Produktionsfirmen beauftragen, statt in eigene Studiokapazitäten zu investieren. Dadurch gewinnt der SWR an Flexibilität und stärkt gleichzeitig die Produzentenlandschaft."