Nachdem RTL im Dezember den Wiederholungsanteil in der Primetime aus Kostengründen deutlich reduziert hatte, kehrte der Sender im Januar wieder an die Spitze unseres Frische-Rankings zurück. Dafür berechnen wir Monat für Monat den Anteil, den Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren am Abendprogramm zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht bei den acht Vollprogarammen ausmachen. Bei RTL lag dieser Anteil im Januar bei 90 Prozent, womit der Sender minimal vor dem ZDF und dem Ersten rangierte. Im Dezember hatte RTL den Frische-Anteil auf 77 Prozent gesenkt.

Trotzdem macht sich der Sparkurs auch diesmal bemerkbar - denn dass das Dschungelcamp nun täglich schon um 20:15 Uhr statt um 22:15 Uhr läuft, spart eine ganze Menge anderer Produktionen ein - und dank der "Stunde danach" ist trotzdem der Abend weitgehend mit frischem Programm gefüllt. Im vergangenen Jahr lief die "Stunde danach" erst nach Mitternacht und fiel damit aus der Betrachtung des Frische-Index raus. Dass RTL beim Frische-Wert in etwa auf Vorjahresniveau liegt, bildet diese Einsparung also nicht ab.

Sat.1 und ProSieben zeigten beide merklich mehr frisches Primetime-Programm als im vergangenen Jahr, lagen mit etwas über bzw. unter 50 Prozent aber auf einem ganz anderen Niveau. ProSieben hatte im Dezember noch einen bemerkenswert hohen Wert erzielt und fiel daher im Monatsvergleich nun besonders deutlich um fast 24 Prozentpunkte zurück. Dahinter lagen RTLzwei und Vox annähernd gleichauf, Kabel Eins bildet das Schlusslicht - allesamt mit wenig Veränderungen im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres.

    FIX-Punkte
Januar 2025
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
Januar 2024
Jahresschnitt '25
(vs 01-01/24)
RTL 90 von 100 +13 -1 90
(-1)
ZDF 89 von 100 -2 +5 89
(+5)
Das Erste 88 von 100 +3 +0 88
(+0)
Sat.1 52 von 100 -1 +6 52
(+6)
ProSieben 46 von 100 -24 +8 46
(+8)
RTLzwei 38 von 100 +11 +1 38
(+1)
VOX 37 von 100 +14 +2 37
(+2)
kabel eins 24 von 100 +1 +0 24
(+0)

Frische-Index-Verlauf bis Januar 2025

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Wie wir die Daten erheben und was sie aussagen

Wir werten Monat für Monat das Programm der acht großen Vollprogramme zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus und ermitteln den Anteil an "frischem Programm", wozu wir Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren rechnen. Sendungen, die vorab gestreamt werden konnten, gelten hier ebenfalls als "frisches Programm". Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird.

Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung.