Die Tarifverhandlungen im Rundfunk sind in den zurückliegenden Monaten nur äußerst schleppend vorangegangen. Wir hatten an dieser Stelle immer wieder über die zähen und von Streiks begleiteten Verhandlungen vor allem bei diversen ARD-Anstalten berichtet. Nachdem es dort Ende 2024 erste Durchbrüche gab, können nun auch DW und DJV Vollzug melden. Beide haben sich gemeinsam auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt - neun Verhandlungsrunden waren dafür nötig. 

Die Einigung sieht eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um knapp 6 Prozent vor. Konkret soll die Bezahlung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 1. Juni dieses Jahres um 4,71 Prozent angehoben werden. Zum 1. Juli 2026 gibt’s nochmal 1,23 Prozent obendrauf. Es ist damit ein ähnlicher Abschluss, den man unter anderem auch schon beim SWR erzielt hatte. 

Bei der Deutschen Welle sind darüber hinaus noch Einmalzahlungen für Feste und Freie vorgesehen. Die Gehälter der Auszubildenden und Volontäre steigen zudem überproportional um monatlich 170 Euro bzw. 200 Euro. Der DJV spricht zudem von einem "verbesserten Schutz für arbeitnehmerähnliche Freie vor willkürlichen oder diskriminierenden Beendigungen ihrer Arbeitsverhältnisse", auf den man sich geeinigt habe.

DJV-Verhandlungsführerin Hanna Möllers sagt: "Die Hartnäckigkeit in den Verhandlungen hat sich ausgezahlt. Dieser Abschluss ist besonders im Hinblick auf den Bestandsschutz für arbeitnehmerähnliche Freie ein Meilenstein. Der Stellenabbau bei der DW im vergangenen Jahr hat allen Beschäftigten vor Augen geführt, wie schutzlos die Freien den Entscheidungen des Hauses ausgeliefert sind. Hier waren Nachbesserungen dringend erforderlich. Auch wenn die arbeitnehmerähnlichen Freien nach wie vor schlechter gestellt sind als ihre festangestellten Kolleginnen und Kollegen, genießen sie jetzt immerhin einen gerichtlich überprüfbaren Minimalschutz." Der Deal muss jetzt noch von den Gremien von DW und DJV genehmigt werden.