Die geplante Wahlberichterstattung, insbesondere die direkten Konfrontationen der Kandidaten, der Öffentlich-Rechtlichen sorgt weiter für Gesprächsstoff. Zuletzt schlug Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ein TV-Duell zwischen ihm und AfD-Kandidatin Alice Weidel vor - RTL/ntv und Welt haben bereits Interesse signalisiert. Jetzt hat Merz vorgeschlagen, das TV-Duell zwischen ihm und Olaf Scholz bei ARD und ZDF aufzubrechen - und auch Grüne und AfD einzuladen. 

"Ein direktes Aufeinandertreffen mit Alice Weidel im Fernsehen ist meine feste Absicht. Dann wird noch mal klar, dass AfD und Union nichts verbindet", sagte Merz dem Medienhaus WMH, zu dem die "Westfälischen Nachrichten" und das "Westfalen-Blatt" gehören. Es sei umso besser, wenn ARD und ZDF auch Habeck und Weidel einlüden: "Eine Diskussionsrunde zu viert ist für die Wählerinnen und Wähler sicher erhellend."

Bei den Grünen stieß das auf Zustimmung. "Es ist gut, dass Friedrich Merz sich einer ehrlichen Debatte stellen will. Die Frage ist nun, ob auch Olaf Scholz zu einer offenen und fairen Debatte bereit ist", sagte Habecks Wahlkampfmanager Andreas Audretsch gegenüber der dpa. Weidel hatte bereits eine direkte Konfrontation mit Merz befürwortet. 

Bei dem Sendern bleibt man derweil bei den angekündigten Plänen. Das ZDF verweist noch einmal darauf, dass man neben dem TV-Duell zwischen Merz und Scholz auch eines mit Habeck und Weidel geplant hatte - das war aber am Widerstand von Robert Habeck gescheitert. "Die vier Spitzenkandidatinnen und -kandidaten von CDU/CSU, SPD, AfD und Bündnis 90/Die Grünen werden am 13. Februar in der ZDF-Sendung ‘Klartext’ zu Gast sein und zu Fragen von Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort stehen. Zudem sind sie am 20. Februar in der gemeinsam von ARD und ZDF übertragenen ‘Schlussrunde’ präsent", teilt der Sender auf Anfrage von DWDL.de mit. 

Und während Das Erste eine Anfrage bis zum späten Montagnachmittag unbeantwortet ließ, teilte das ZDF noch mit, dass man Friedrich Merz Ende der vergangenen Woche noch zu einem Streitgespräch mit Alice Weidel eingeladen habe. Die beiden Politiker hätten demnach bei Maybrit Illner oder Markus Lanz diskutieren können. "Friedrich Merz hat diese Einladung aus Termingründen abgelehnt", so ein ZDF-Sprecher.

Update (17:33 Uhr): Bei RTL Deutschland ist man flexibel und kann sich auch eine Viererrunde aus Merz, Scholz, Weidel und Habeck vorstellen. RTL, ntv und "Stern" seien hier offen, heißt es aus Köln. "Nach den tragischen Ereignissen von Aschaffenburg in der vergangenen Woche und den sich daraus ergebenden politischen Entwicklungen haben sich die Voraussetzungen für ein TV-Duell am 16.2. geändert. Deshalb laden wir Olaf Scholz, Friedrich Merz, Alice Weidel sowie Robert Habeck ein, bei uns im direkten Schlagabtausch gegeneinander anzutreten", sagt Gerhard Kohlenbach, Chefredakteur Politik & Nachrichten RTL News. RTL hatte zunächst auch nur ein Duell zwischen Merz und Scholz angekündigt, mit anderen Parteien war man im Gespräch. Zuletzt kündigte man noch "Kreuzverhöre" mit weiteren Kandidaten an, blieb bei der genauen Ausgestaltung dieser Formate aber im Ungefähren.