Der junge Radiosender egoFM ist insolvent, das hat die hinter dem Sender stehende Radio Next Generation GmbH & Co. KG bekanntgegeben. "Auch wenn wir jeden Euro zweimal umgedreht haben, bevor wir ihn ausgegeben haben und die laufenden Kosten – trotz steigender Verbreitungskosten – verringern konnten: Im Moment lässt sich der Aufwand, den wir betreiben, nicht finanzieren", erklärt Geschäftsführer Konrad Schwingenstein.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich egoFM in finanziellen Schwierigkeiten befindet. Im November 2023 musste man bereits Sendungen mit externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einstellen und eine Vier-Tage-Woche einführen. 400.000 Euro würden fehlen, erklärte Programmchef Fred Schreiber damals (DWDL.de berichtete). Der Grund für die Insolvenz jetzt ist vor allem auf einen deutlichen Rückgang der Werbeeinnahmen zurückzuführen. Alleine 2024 hätten sich diese um 40 Prozent verringert, teilt egoFM mit.
Über den Insolvenzverwalter gibt es noch keine Informationen. Während der Insolvenzphase sollen das laufende Programm sowie die Gehälter für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber gesichert sein. Wichtig dürfte es nun werden, mit den Werbekunden in Kontakt zu treten, um einen weiteren Abfluss von Werbegeldern abzuwenden.
Man müsse egoFM jetzt neu strukturieren und den Blick in die Zukunft richten, heißt es von Geschäftsführer Schwingenstein, der die aktuelle Situation auch als Chance verstanden wissen will, "unsere Ideen jetzt auch in die Tat umzusetzen". Schon vor der Insolvenz habe man sich Gedanken gemacht, wie man auf die Tatsache reagieren könne, dass immer mehr Hörerinnen und Hörer von UKW ins Digitale abwandern.
Klar ist: Seinen Fokus auf junge Menschen und neue Musik will egoFM nicht nur beibehalten, sondern ausbauen. Programmchef Fred Schreiber: "egoFM ist bereits ein wichtiges mediales Bindeglied zwischen den Menschen vor, auf und hinter der Bühne. Diese Bindung wollen wir im Programm, im Netz und auch durch Veranstaltungen weiter festigen."