Der Bert-Donnepp-Preis, benannt nach dem Erfinder des Grimme-Preises und Vordenker des Grimme-Instituts, bekommt in diesem Jahr einen neuen Namen. Künftig wird die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung, die 1991 vom Förderverein "Freunde des Adolf-Grimme-Preises" als Preis für Medienpublizistik gestiftet wurde, als Donnepp Media Award verliehen. "Dieser Schritt markiert nicht nur eine Namensänderung, sondern den Aufbruch in eine Zukunft, die Inspiration, Kreativität und Wertschätzung in besonderer Weise vereint", heißt es.
Erstmals wird der Award auch von einer eigens geschaffenen Statuette verliehen, der Luminá, die auch ein Zeichen der Wertschätzung für diejenigen darstellen soll, "die herausragende Leistungen in der Medienwelt erbringen". In diesem Jahr wird der Journalistin Annika Schneider diese Ehre zuteil: Sie erhält den Donnepp Media Award für ihre medienkritischen Beiträge, die sie auf dem Portal "Übermedien" schreibt, für das sie seit dem Frühjahr 2024 tätig ist. Als feste Freie hatte sie sich zuvor schon beim Deutschlandfunk einen Namen gemacht und arbeitete außerdem für das MDR-"Altpapier" und die WDR-Mediensendung "Töne, Texte, Bilder".
"Hier schreibt eine Journalistin, deren Medienkritik einen ganz eigenen Ton hat: Einen, der nicht laut sein will oder muss - und der trotzdem scharf ist", so die Jury. "Annika Schneider beherrscht souverän ihr Handwerk und geht den Dingen auf den Grund, auch wenn es sich um 'große Tiere' wie den 'Spiegel' handelt oder sie an liebgewordenen Mythen wie dem gemeinnützigen Journalismus als Allheilmittel der Medienmisere rüttelt."
Eine besondere Ehrung erhalten in diesem Jahr außerdem Judith Scheytt. Sie erschaffe mit ihrer Medienkritik auf Instagram "eine neue und wahrhaft zeitgemäße Form der Medienpublizistik", heißt es. Weiter erklärte die Jury: "Mit tiefem Kenntnisreichtum und analytischer Brillanz nimmt sich die 17-jährige Schülerin konzentriert und unterhaltsam die gröbsten Verstöße gegen journalistische Professionalität und Integrität vor – und dekonstruiert hierfür Doppelstandards, Framings, Floskeln und Falschinformationen bis ins kleinste Detail."
Und auch Oliver Kalkofe, der seit über 30 Jahren das Fernsehen kritisch begleitet, wird mit einer besonderen Ehrung bedacht. "Seine vierzehntäglich erscheinende Analyse in 'TV Spielfilm' und bei radioeins vom RBB zeichnet sich durch eine grandiose Kombination von scharfsinniger Beobachtung und beißender Satire aus", erklärte die Jury. Kalkofe stehe "so vorbildlich wie in wirklich einzigartiger Weise für Medienpublizistik".