Mit einigen inhaltlichen Highlights wie der zweiten "Squid Game"-Staffel oder auch dem Boxkampf zwischen Mike Tyson und dem Influencer Jake Paul hatte Netflix zuletzt für einige Schlagzeilen gesorgt. Nun ist klar: Diese Highlights haben sich auch sehr konkret auf den Geschäftsverlauf des Streamers ausgewirkt. Im vierten Quartal 2024 gewann Netflix fast 19 Millionen neue Kundinnen und Kunden hinzu - Rekord. Nicht einmal während der Coronazeit war das Nutzerwachstum bei Netflix höher.
Börsen-Analysten hatten nur mit einem in etwa halb so hohen Wachstum gerechnet. Der Streaminggigant kommt damit mittlerweile auf etwas mehr als 300 Millionen Kundinnen und Kunden. Mit den nun vorgelegten Quartalszahlen stellt Netflix die Kommunikation dieser Zahlen aber vorerst ein, das hatte man bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Künftig will man nur noch informieren, sobald man bestimmte Meilensteine im Abo-Wachstum erreicht hat.
In der Kommunikation will sich Netflix künftig auf andere Werte konzentrieren - und die können sich auch in den nun vorgelegten Geschäftszahlen sehen lassen. So stieg der Umsatz in den letzten drei Monaten des Jahres um 16 Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar - erstmals hat man damit auf Quartalsbasis die 10 Milliarden geknackt. Der Gewinn im vierten Quartal betrug 1,87 Milliarden Dollar und hat sich damit zum Vorjahresquartal verdoppelt. Auf’s ganze Jahr gerechnet lag der Netflix-Gewinn bei 8,7 Milliarden.
"Im vierten Quartal haben wir unsere hohen Erwartungen übertroffen: Die zweite Staffel von ‘Squid Game’ ist auf dem besten Weg, eine unserer meistgesehenen Originals zu werden, ‘Carry-On’ hat es in Top 10 aller Filme geschafft, der Kampf Jake Paul gegen Mike Tyson wurde zum meistgestreamten Sportereignis aller Zeiten und am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir die beiden meistgestreamten NFL-Spiele der Geschichte übertragen", heißt es in einem Statement von Netflix.
Den Rückenwind nutzt der Streamingdienst jetzt außerdem, um die Preise in ausgewählten Märkten zu erhöhen. So hat Netflix angekündigt, die Preisschraube im Heimatmarkt USA und darüber hinaus auch in Kanada, Portugal und Argentinien anzuziehen. Über mögliche Preiserhöhungen in Deutschland ist nichts bekannt, meist kommen diese aber mit einiger Verzögerung.
Für 2025 gibt man sich optimistisch - und hat auch allen Grund dazu. In diesem Jahr wird nicht nur die finale Staffel von "Squid Game" veröffentlicht, es kommen auch neue Folgen von "Wednesday" und "Stranger Things" - zwei absolute Blockbuster auf der Plattform. Neben einem Fokus auf inhaltlich starken Formate, inklusive Live-Übertragungen diverser (Sport-)Events, will man das Werbegeschäft in den kommenden Monaten vorantreiben. So will man den mit Werbung erzielten Umsatz "substanziell" steigern.