Die wortwörtlichen Großbaustellen der Öffentlich-Rechtlichen sind ein Thema für sich, DWDL.de hatte sich daher vor einiger Zeit mehrere dieser Baustellen angesehen. Damals berichteten wir auch über den NDR-Neubau in Hamburg-Lokstedt. Schon damals war klar, dass der zunächst anvisierte Fertigstellungstermin im Herbst 2023 nicht gehalten werden konnte. Stattdessen sprach man man von einer Fertigstellung Mitte 2024. Mittlerweile hat das Jahr 2025 begonnen und noch immer sind nicht alle Arbeiten an der Baustelle beendet - geschweige denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umgezogen. 

Nach DWDL.de-Informationen soll es nun aber nicht mehr lange dauern - diesmal wirklich. "Der Neubau wird in den kommenden Wochen fertiggestellt", heißt es vom NDR auf Anfrage. Ein genaues Datum will oder kann man nicht nennen. Zu den Gründen der neuerlichen Verzögerung gefragt, erklärt eine Unternehmenssprecherin, dass der "Mangel an Fachkräften bei den Baugewerken sowie lange Lieferfristen für Material" sich negativ auf den Terminplan ausgewirkt hätten. 

Die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen nach NDR-Angaben "unmittelbar nach Fertigstellung" einziehen. Nach DWDL.de-Informationen wird ein Großteil der Belegschaft aber erst nach der Hamburger Bürgerschaftswahl am 2. März in die neuen Räumlichkeiten ziehen. "Der Umzugsprozess wird mit dem Einzug des Landesfunkhauses Hamburg voraussichtlich Mitte Juli abgeschlossen sein", heißt es vom NDR. 

Trotz der Verzögerung gibt es auch eine gute Nachricht in Sachen NDR-Neubau: Das Projekt befindet sich nach wie vor im geplanten Kostenrahmen, wie der Sender jetzt noch einmal gegenüber DWDL.de bestätigt. Die Kosten für den Neubau liegen bei rund 46 Millionen Euro, dazu kommen aber noch rund zehn Millionen Euro für zusätzliche Kosten, etwa für den fachgerechten Abbruch sowie eine Abschreibung in Höhe von zwei Millionen Euro auf den Restbuchwert des alten Gebäudes. Eine Kernsanierung des alten Gebäudes hätte rund 50 Millionen Euro gekostet. Der NDR begründete die Entscheidung für den Neubau unter anderem mit der längeren Nutzungsdauer. 

Eine Entscheidung zum Thema Neubau oder Kernsanierung war nötig geworden, weil das bisherige NDR-Hochhaus in Hamburg-Lokstedt nach einem Asbest-Fund im November 2018 kurzerhand dicht gemacht wurde. Die 300 in dem Gebäude angesiedelten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten kurzfristig umziehen oder arbeiteten von zu Hause aus. Einige Monate später gab der Rundfunkrat schließlich grünes Licht für den Neubau, in dem 550 Arbeitsplätze entstehen.