"Samma, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?" - Mit diesen Worten hat ein Simultandolmetscher im Programm von Phoenix die Amtseinführung von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten begleitet. Seine Kritik richtete sich allerdings nicht an die Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern an die Regie des Senders. Offenbar war der Mann der Meinung, es gebe nichts mehr zu sehen und sein Auftraggeber solle lieber etwas anderes senden.
Blöd nur: Sein verbaler Ausfall war nicht nur in der Regie zu hören, sondern auch on Air. Passiert ist die Panne gegen 19:30 Uhr deutscher Zeit, als der Simultanübersetzer gerade eine Ansprache von Trump übersetzte. Doch sein Flehen wurde vorerst nicht gehört. Direkt nach dem verbalen Ausfall ging es weiter und der Dolmetscher übersetzte, wie Trump die Verabschiedung von Joe Biden miterlebt hatte ("Joe Biden stieg in seinen Helikopter. Er war noch die Postkutsche gewöhnt, jetzt fliegt er mit dem Helikopter".)
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Kurze Zeit später beendete Phoenix dann tatsächlich die Übertragung der Rede und es ging im Studio weiter, dort sprach der Moderator unter anderem mit Sigmar Gabriel. Auf die Aussagen des Dolmetschers ging er nicht ein.
Dafür hat sich nun Phoenix zur Sache geäußert. Gegenüber "T-Online" erklärte ein Sendersprecher: "Der Sender arbeitet bei internationalen Großereignissen üblicherweise mit erfahrenen freien Dolmetschern, so auch in diesem Fall. Die Kolleginnen und Kollegen müssen über Stunden hinweg auf einem sehr hohen Konzentrationslevel arbeiten und simultan übersetzen. Das passiert in der Regel, trotz des großen Drucks, fehlerfrei. Aufgrund einer technischen Panne war heute die Kommunikation zwischen Dolmetscher und Regie hörbar. Sie spiegelt selbstverständlich nicht die Meinung des Senders wider."