Nach der EM ist vor der EM. Ein halbes Jahr nach der Europameisterschaft in Deutschland hat die UEFA die Verwertungsrechte an der EURO 2028 an ARD und ZDF vergeben. Wie die öffentlich-rechtlichen Sender am Montag mitteilten, wurden die Verwertungsrechte für das in Großbritannien und Irland stattfindende Turnier über die gemeinsame Sportrechte-Agentur SportA erworben.
Der Rechte-Erwerb erfolgte demnach im Zuge nach Zustimmung der jeweiligen Gremien und beinhaltet die plattformneutralen medialen Verwertungsrechte an allen 51 Spielen der Europameisterschaft. Bemerkenswert: Bei der Vergabe für die Heim-EM waren ARD und ZDF zunächst leer ausgegangen, damals sicherte sich die Deutsche Telekom sämtliche Rechte - erst durch einen späteren Deal mit der Telekom kamen die beiden Sender dann doch noch zum Zug.
Offen ist unterdessen, ob die Öffentlich-Rechtlichen auch diesmal wieder eine Kooperation mit anderen Partnern eingehen, die die Kosten, zu deren Höhe nichts bekannt wurde, etwas abzufedern. Gerade erst hat bekanntlich auch der Poker um die Rechte an den kommenden beiden Fußball-Weltmeisterschaften begonnen, bei denen kaum zu erwarten ist, dass ARD und ZDF sämtliche Spiele zeigen werden - auch, weil sich die Zahl der Spiele künftig auf 104 pro Turnier erhöht, da bald 48 statt 32 Mannschaften teilnehmen werden. Mehr Spiele dürften auch höhere Preise nach sich ziehen.
"ARD und ZDF werden bei Weitem nicht die Rechte allein erwerben können", sagte ZDF-Intendant Norbert Himmler jüngst der dpa. "Das geht nur noch mit weiteren Partnern hier in Deutschland." Spekuliert wird, dass zunehmend auch internationale Player auf die Rechte schielen. Tatsächlich sicherte sich DAZN gerade erst die Rechte an der runderneuerten FIFA Klub-WM, ehe Netflix wenig später für den US-Markt die Rechte an den Fußball-Weltmeisterschaften der Frauen 2027 und 2031 erwarb.