Schlechte Entwicklung für TV

Brutto-Werbemarkt lag im Dezember tief im Minus

Werbung im Fernsehen © Pixabay/DWDL

Von Jahresendspurt keine Spur: Der Brutto-Werbemarkt lag im letzten Monat des Jahres 2024 im tiefroten Bereich. Treiber dieser Entwicklung war das Fernsehen, für das es so schlecht lief wie nie im gesamten Jahr - und das ausgerechnet in einem traditionell wichtigen Monat.

von Timo Niemeier am 17.01.2025 - 13:46 Uhr

Nielsen © Nielsen
Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Nielsen hat jetzt die Brutto-Werbespendings für Dezember 2024 veröffentlicht - und die legen nahe, dass es im traditionell wichtigen Dezember für die Vermarkter ziemlich schlecht gelaufen ist. So betrugen die Gesamt-Bruttowerbeeinnahmen über alle Mediengattungen hinweg 3,47 Milliarden Euro. Das waren rund 5,3 Prozent weniger als im Dezember 2023. 

Noch deutlicher im Minus als der Gesamtmarkt war das Fernsehen, auf das wie üblich die meisten Brutto-Spendings entfielen. Im Dezember waren es 1,76 Milliarden Euro, das entspricht einem satten Minus in Höhe von 8,4 Prozent. Damit lief es für das Fernsehen im Jahresvergleich nur im Oktober und Dezember schlechter als 2023, zum Jahresende wiesen die TV-Vermarkter bei den Brutto-Werbeeinnahmen aber das mit Abstand größte Minus auf - keine besonders rosigen Aussichten für den Jahresstart. 

Aufs gesamte Jahr gesehen verzeichnete das Fernsehen trotzdem ein Wachstum, so lagen die Brutto-Werbeeinnahmen der TV-Vermarkter 2024 um 5,2 Prozent über denen des Vorjahres. Hier ging es zuletzt aber ebenfalls deutlich bergab, die erste Jahreshälfte lief noch deutlich besser. Das Fernsehen liegt damit ziemlich genau auf dem Niveau des Gesamtmarktes, der 5,1 Prozent im Plus lag. 

Das größte Plus verzeichnete auf Jahressicht der Bereich Out of Home (+12,7 Prozent), aber auch für das Radio (+6,4 Prozent), die Zeitungen (+6,0 Prozent) und Online (+5,8 Prozent) weist Nielsen ein stabiles Brutto-Wachstum aus. Bei den Publikumszeitschriften ging es im gleichen Zeitraum jedoch um 7,4 Prozent bergab, das Kino steht bei einem Minus in Höhe von 4,5 Prozent. 

Vor allem der Bereich Out of Home hat im Verlauf des Jahres aber ebenfalls stark nachgelassen, die Wachstumsraten gingen spürbar zurück. Lag diese Mediengattung bis einschließlich Juli YTD noch bei mehr als 20 Prozent Wachstum, so waren es zum Ende des Jahres hin eben nur noch die bereits erwähnten 12,7 Prozent. Nachdem Out of Home bereits im November einen Rückgang der Brutto-Werbeeinnahmen hinnehmen musste, lag das Minus im Dezember sogar bei 11,9 Prozent. Auch hier gilt: Ein Jahresendspurt sieht anders aus. 

Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer. Dennoch sind die Nielsen-Zahlen ein Indikator für die grundsätzliche Entwicklung des Marktes. 

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